Oberösterreich, 27. Jahrgang, Heft 4, 1977

Schloß Lamberg in Steyr - Geschichte und Zukunft Volker Lutz Im Jahre 1980 wird die erste Nennung der Styraburg vor eintausend Jahren feierlich begangen werden. Einen der Höhepunkte der umfangreichen Veran staltungsreihe wird die große Ausstellung des Landes Oberösterreich „Die HallstattZeit — ein europäisches Phänomen" Im bis dahin renovierten und für diesen Zweck adaptierten Schloß Lamberg dar stellen. Die Styraburg, das heutige Schloß Lam berg, auf dem Konglomeratfelsen an der strategisch günstigen Lage im Winkel zwischen den Flüssen Steyr und Enns ist zweifellos älter und hat wie die Ennsburg sicherlich schon vor 900 als Sicherung des Flußüberganges gedient. Sie wurde wahrscheinlich im ,,bellum pessimum", der vernichtenden Niederlage gegen die Ungarn im Jahre 907 bei Preßburg, zer stört und in der Ottonischen Kolonisation nach der Lechfeldschlacht, der endgülti gen Beendigung der Ungarneinfälle, wie der errichtet. Im Schütze und In der unmittelbaren Um gebung entwickelte sich die erste Steyrer Siedlung, die nicht mehr besteht und de ren Lage wir im heutigen Schloßpark ver muten. Erst später wurde auch die untere Uferterrasse der Enns zwischen Styra burg und der im 13. Jahrhundert erstmals genannten Pfarrkirche, das Gebiet der jetzigen Altstadt, besiedelt. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts waren Burg und Herrschaft an das reiche, aus dem Chiemgau stammende und mit allen bedeutenden Adelsgeschlechtern der Zeit in verwandtschaftlicher Verbindung ste hende Grafengeschlecht der Otakare ge kommen, die ihre Burg zu Steyr zu einer großen Residenz ausbauten. Die Bau geschichte der mittelalterlichen Burg ist nicht bekannt. Die Dienstmannen der Otakare, die dem rittermäßigen Adel angehörten, bewohn ten Häuser im Räume der ,,Hofgasse" (der nördlichen Berggasse) und der un teren Enge. .-IT \lil' iNtT. st* acCK;*. Rechts oben: Die Styraburg — Ausschnitt aus der bekannten Stadtansicht von Hans Lauten sack aus dem Jahre 1554. Rechts unten: Schloß Steyr mit Hofgarten im Jahre 1713 nach einer Zeichnung von F. Kulstrunk. 1>T•T ,HBlII .-«Äiti

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