Oberösterreich, 25. Jahrgang, Heft 2, 1975

sen reiche malerische und gestalterische Begabung tief verwurzelt in seiner Fami lie erscheint, da er ein Neffe von Karl Kronberger, dem ,,Spitzweg Oberöster reichs", und ein Vetter des Graphikers Karl Anton Reichel war, Leo Adler oder Hans Pollack, Hans Hazod und nicht zu letzt Anton Lutz. Er gelangte, nachdem er Mitte der zwanziger Jahre nach Linz zurückgekehrt war, schnell in die Spit zengruppe der oberösterreichischen Ma ler, war regelmäßig an nationalen und Internationalen Ausstellungen vertreten und übernahm bereits 1934 den Vorsitz des OÖ. Kunstvereines. Er war durch alle Zeiten der reine Maler, vollkommen auf Licht und Farbe eingestellt, und gerade im Gegen- und Zusammenspiel dieser beiden Komponenten hat er seine ein drucksvollsten Bilder geschaffen. Die un geheure Spannweite seines Werkes wird, das können wir heute sagen, noch da durch unterstrichen, daß er jetzt, im glückhaften Alter von 80 Jahren, sich so gar noch mit großer Entdeckerfreude der gezeichneten Linie, dem angedeuteten Aquarell zugewendet hat. Aus dieser Gesamtatmosphäre heraus, aus dem neuen künstlerischen Lebens gefühl der Stadt Linz, versuchte Bürger meister Mehr, der zu den großen Ver ehrern und Gönnern Mays gehörte, die sen mit Hilfe der Kunstschule an Linz zu binden. Doch May lehnte ab, er wollte seine Kunst keiner öffentlichen Stelle ver pflichtet ausüben und weitergeben. Seine Lehrstelle übernahm Paul Ikrath. Und May ging wieder nach München, einen Kreis ratloser, junger Menschen zurück lassend, junger Menschen, die eben im Begriffe waren, durch seine fast unmerk liche Führung ihren eigenen Weg zu fin den, selbst Künstlerpersönlichkeiten zu werden. Einige von ihnen folgten May In die Stadt an der Isar nach. Viele blieben, zumindest vorerst, hier. In manchen lebte Karl Hauk, Jakob ringt mit dem Engel, Holzschnitt 1924, OÖ. Landesmuseum, Inv.-Nr. KS 2593 Äf-T -•iÄ.' i. r.; .■ . ^ L /i 'Z' "4^^' : ' •? I : ■ ■ ■ .IV ■. ■ ■f' , % S.- ii / /■//■! .< A. . % m "5,4 ■%'. '■ •'A Fanny Newald, Kopfstudie, Kreidezeichnung, OÖ. Landesmuseum, Inv.-Nr. Ha 10351

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