Oberösterreich, 23. Jahrgang, Heft 1, 1973

Hotelwirtschaft von 32,6 Prozent ver zeichnen. (Erlössteigerungen 1972: Dach steinbahn plus 11,3 Prozent, Gosaukammbahn plus 76,5 Prozent, Dachsteinsüd wandbahn plus 11 Prozent, Hotelwirt schaft plus 3,3 Prozent). Dieser Erlössteigerung gegenüber dem Jahr 1970 von durchschnittlich 30 Prozent steht auf Grund unserer exakten Kostenrechnung — wobei ich bei dieser Gelegenheit allen damit befaßten Mitarbeitern Dank für die so ausgezeichnete Bearbeitung dieses un erläßlichen kaufmännischen Führungs instruments sagen möchte — eine Kosten steigerung von rund 3 Prozent gegenüber. Die abgeschlossene Kostenrechnung für den Berichtzeitraum Jänner bis September zeigt, daß sich die Ertragslage des Unternehmens bis zu diesem Zeitraum gegenüber dem Vorjahr um 1,314 Prozent (von 556.000 Gewinn auf 7,864.000 S Gewinn) verbes sert hat, wobei besonders ins Auge fällt, daß gerade die vom Vorstand beeinfluß baren Kosten wesentlich unter der durch schnittlichen Zuwachsrate der Gesamt kosten liegen. Der Erlössteigerung von 28 Prozent von I bis IX stehen Erhöhungen der variablen Kosten von 7 Prozent und Verminderungen der unmittelbaren Fix kosten von 2 Prozent und der anteiligen Fixkosten von 1 Prozent gegenüber. Lassen Sie mich an dieser Stelle in Form einer kleinen Zusammenfassung einen Schlußstrich unter die Vergangenheit und Gegenwart ziehen und Ihnen folgendes Zahlenmaterial darlegen: Beförderte Personen (seilbahnmäßig gezählt): I. Teilstrecke (1952 — 1971) II. Teilstrecke (1956 — 1971) III. Teilstrecke (1961 — 1971) Summe Dachsteinbahn Gosaukammbahn (1968 —1971) Dachsteinsüdwandbahn (1969 —1971) Gesamtsumme Seilbahnen Dachsteinbahn (1958 —1971) Gosaukammbahn (1968 —1971) Dachsteinsüdwandbahn (1969 —1971) 7,196.000 Pers. 4,442.000 Pers. 535.000 Pers. 12,173.000 Pers. 526.000 Pers. 1,069.000 Pers. 13,768.000 Pers. 1,410.000 Pers. 495.000 Pers. 1,345.000 Pers. 3,250.000 Pers. inkl. 1972 (7,720.000) (4,748.000) (676.000) (13,144.000) (768.000) (1,564.000) 15,476.000 Pers. inkl. 1972 inkl. 1972 inkl. 1972 inkl. 1972 1,532.000 1,108.000 2,507.000 5,147.000 Gesamtsumme an beförderten Personen des Unternehmens rd. 17,000.000 Pers. inkl.1972 = 20,623.000 Pers. Talstation der Dachsteinsüdwandbahn mit Blick auf die gesamte Seilbahnstrecke und die Berg station auf dem Hunerkogel. — Foto; Westmüller Eine Untersuchung der verkauften Fahr karten hat ergeben, daß die „Dachstein" Fremdenverkehrs AG. seit der Eröffnung der I. Teilstrecke Ende 1951 auf der Dach steinbahn rund 3,909.000 Einzelpersonen, auf der Gosaukammbahn 260.000 Einzel personen und auf der Dachsteinsüdwand bahn bis Ende 1971 rund 520.000 Personen befördert hat. Das sind rund 4,700.000 Einzelpersonen, mit denen die „Dachstein" Fremdenverkehrs AG. in Berührung ge kommen ist. Wenn man bedenkt, daß das rund 60 Prozent der österreichischen Be völkerung sind, so wird man auch für die gelegentlich einlaufenden Beschwerden — denen selbstverständlich nachgegangen wird —, die aber nur in ein Hundertstel Promille auftreten, Verständnis haben. 2. Die Umsätze unserer Seilbahnanlagen bis Ende 1971 haben seit Eröffnung der I. Teilstrecke im Jahre 1951 bei rund 167,000.000 5 (inkl. 1972 206,000.000 5) betragen und die Hotelwirtschaft hat bis zu diesem Zeitraum rund 96,000.000 S (inkl. 1972 109,000.000 S) Umsätze erzielt. Ein Gesamtumsatz von 263,000.000 5 (inkl. 1972 315,000.000 S), etwa in der Größen ordnung der bisher getätigten Investitionen, wird damit erreicht werden. 3. Bilanzverlust: Unter Berücksichtigung des vorher ange führten voraussichtlichen Mindest-Bilanzgewinnes 1971 haben die von der Gesell schaft ausgewiesenen Verluste in den 25 Jahren ihres Bestehens (inkl. Kapital herabsetzung) etwa 22,600.000 S ausge macht. In diesen 22,600.000 sind aller dings Zinsenzahlungen in Höhe von 41,200.000 und Abschreibungen in Höhe von 57,000.000 S, zusammen also 98,200.000 S, enthalten, d. h. mit anderen Worten daß zwar das Unternehmen die volle Zinsenlast verdient, aber nur 60 Pro zent der Abschreibungen erwirtschaften konnte bzw. umgekehrt, daß zwar die Ge sellschaft die volle Abschreibung, aber nur 45 Prozent der Zinsen verdient hat. In diesem Zusammenhang darf ich kurz auf das Thema „Umwegsrentabilität" zu rückkommen und dazu folgendes feststel len: Das Phänomen,daß sich Investitionen nicht direkt beim Investor, sondern bei anderen Einrichtungen oder Betriebszweigen rentie ren, nennt man betriebswirtschaftlich Um wegsrentabilität. Die Größenordnung die ser Umwegsrentabilität im Detail zahlen mäßig darzustellen, ist gerade in der Frem denverkehrsindustrie, die ihre Jahrespro duktion oft in einem Zeitraum von kaum mehr als drei Monaten herstellt und in den verbleihenden Monaten des Jahres lediglich ihre Kapazität bereitstellt, ohne daß diese in Anspruch genommen wird, bisher niemandem ohne Widerspruch ge lungen. Dazu kommt noch, daß das In dustrieprodukt „Urlaub" heute ganz anders aussieht, als die alte gewerbliche

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