Oberösterreich, 20. Jahrgang, Heft 1, 1970

Sport- und Wanderschuhen. Auch hier be steht, denken wir nur an die „Goiserer", eine alte handwerkliche Tradition, die dann im zweiten Weltkrieg industriell stark aus gebaut wurde. Ging es in der ersten, in den Krieg fallenden Etappe vor allem dar um, die Produktion zu rationalisieren und auszuweiten, so bestand die Hauptaufgabe der Nachkriegszeit darin, nicht nur mit der weitergehenden Mechanisierung und For schung Schritt zu halten, sondern auch den entsprechenden Absatz sicherzustellen und Exportmärkte zu gewinnen. In die Nachkriegszeit fällt in ganz Oberösterreich eine Reihe von Ausweitungen und Neu gründungen von Schuhfabriken; Welt geltung konnten sich vor allem die hier erzeugten Skischuhe sichern, etwa die Fir men „Dachstein" (Lintner) in Molin und Kastinger in Seewalchen am Attersee. Kastinger exportiert seit 15 Jahren in 26 Länder und glaubt, dal? es noch zahl reiche „Hoffnungsgebiete" für Skischuhe beim Export gibt. Der Exportanteil macht hier insgesamt 45 Prozent, bei den hoch qualifizierten Skischuhen sogar 75 Prozent aus. Die beispielsweise gehaltene Anführung kann nicht annähernd Anspruch auf Voll zähligkeit erheben. Nach wie vor wird Mühlviertier Leinen, führend etwa die 100 Jahre alte Firma Vonwiller, nicht nur produziert, sondern auch exportiert. Die Trodat-Stempelwaren aus Wels konnten sich mit ihren Wort- und Datumstempeln praktisch Weltgeltung erobern und expor tieren in 28 Sprachen und in 117 Länder der Erde. Von den Papierfabriken sei u. a. „Steyrermühl" angeführt, das 60 Prozent seiner Produktion in 38 Länder exportiert. Auf dem Sektor der Pharmazeutika konnte das erst 1947 begründete Unternehmen „Laevosan" eine Exportquote von mehr als 30 Prozent erreichen und regelmäßig 20 Länder beliefern. Auf dem Lebensmittel sektor konnte sich die Firma Haas mit ihrem „PEZ" nun schon durch Jahrzehnte erfolgreich durchsetzen. Ihre Produkte ge hen in 40 Länder und machen 58 Prozent des gesamten österreichischen Zuckerwaren exportes aus. Auch die Landwirtschaft er zielt vor allem auf dem Rinder- und Käl bersektor (hier vor allem hochqualifizierte Zuchtkälber) und bei Spezialkäsesorten er freuliche Exporterfolge. Diese unvollständigen Hinweise allein ge ben schon ein imposantes Bild; sie zeigen, daß die Idee, aber auch der Mut zur Spezia lisierung fast immer am Anfang des Er folges steht, daß daneben eine permanente und hochstehende Forschung und der Mut zu modernen Werbemethoden neben Idee und Qualität ausschlaggebend sind. Die Präsenz am Weltmarkt aber gibt dem Be trieb und seinen Arbeitern nicht nur eine zusätzliche Sicherheit; der Zwang zur täg lichen Bewährung mit scharfer ausländi scher Konkurrenz führt zu einem Selbst bewußtsein von Betriebsführung und Ar beitern, schließlich zu einer richtigeren Ein stellung österreichischer Qualitätsarbeit durch den Österreicher selbst. lasmanufaktur ERZEUGUNG UND EXPORT VON LU STE R B E HÄNGE N KREMSMÜNSTER.AUSTRIA TELEFON 127, POSTFACHS,TELEX 02-37123

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