Oberösterreich, 20. Jahrgang, Heft 1, 1970

ROCK CRYSTAL rocks in the distance, where they had not seen them.the day before; they saw the glacier, snowy hills and slopes Standing out boldly, and beyond them, sky or the blue iM peak o£ some distant mountain above the snow-line. At this moment the sun came up. A gigantic blood-red disc climbed the heavens above the sky-line and at the same instant the snow all around flushed as though bestrewn with thousands o£ roses.Sum- „Bergkristall", englische Übersetzung, New York 1945 Ines Badino-Chiriotti brachte 1963 eine dreibändige „Witiko"-Ausgabe heraus, die bereits eine zweite Auflage erreicht hat. Schon vorher waren ihre italienischen Über tragungen von „Kalkstein", „Abdias", „Brigitta" erschienen. Gabriella Bemporad machte sich gleichfalls als Stifter-Überset zerin verdient; ihr ist auch eine Reihe von Rundfunkbearbeitungen und Sendungen zu verdanken. Seit Jahren beschäftigt sie eine Übertragung der „Mappe". Nachdem Stif ter-Dissertationen und -Aufsätze in Italien schon seit 1928 erschienen sind, faßte ein Adalbert-Stifter-Symposion 1969 in Rom, dank der Initiativen von österreichischem Kulturinstitut und Italienischem Institut für wissenschaftliche Studien die bisherige wis senschaftliche Entwicklung verdienstvoll zusammen. Wir haben als Schwerpunkte der Ausstrah lung von Adalbert Stifters Werk den eng lischsprachigen Raum, die Tschechoslowakei und Italien kennengelernt und können an dieser Stelle den japanischen Kulturkreis anschließen. — In der fernöstlichen Welt mit ihrer uralten menschlichen Weisheit vom stillen Einverständnis mit dem Natur ganzen und den überkommenen gesell schaftlichen Ordnungen haben sich geistige „Nachkommenschaften" gebildet, um ein Wort Stifters weiterzuverwenden. Auch dort sind Gewalt und Aufruhr so alt wie die Menschheit, aber die bewahrenden, heilen den Kräfte werden dessenungeachtet im Werk des Europäers Stifter ehrfurchtsvoll wahrgenommen. In einer eigens für das Adalbert-Stifter-Institut in Linz zusammen gestellten Bibliographie der gesamten bis her erschienenen japanischen Stifter-Litera tur faßte Takashi Yoneda, Osaka, folgende Übersetzungen zusammen: Der Hochwald, Feldblumen, Aus dem Bayrischen Walde, Kalkstein, Brigitta, Der Nachsommer, Der Waldsteig, Der Hagestolz,Bergkristall,Gra nit, Sieben Liebesbriefe. Manche Werke sind doppelt und mehrfach übertragen wor den. Eine ganze Reihe von Werken steht mit Kommentar und Einführungen für den Schulgebrauch zur Verfügung, ünd die strenge Forschung beschäftigt sich ein gehend mit so schwierigen Problemkreisen wie Stifters „Witiko", dem „sanften Ge setz", dem „Fanny-Erlebnis" des Dichters, seinem Schicksalsbegriff und seinem schrift stellerischen Werdegang. Bezeichnender weise setzt die Entdeckung Stifters auch in Japan in den vierziger Jahren dieses Jahr hunderts ein und baut sich bis in die Gegenwart herein kräftig aus, wie ein Kurz referat des Stifterforschers Hiroshi Fujimura anläßlich des Internationalen Stifter-Sym posions in Bad Hall 1968 bewies. Das Thema galt der „Problematik des Rechts im ,Witiko'". Als nächstes Land in der Reihe der von Adalbert Stifters Werk berührten Nationen muß Ungarn zitiert werden; Pest war näm lich einmal die Stadt des für Stifter lebens wichtigen Verlegers Gustav Heckenast.

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