Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

VOM IIONZESCBWEBT ZDM SEimBNBOTEL Über die Erschließung des Dachsteinmassivs "•^TUw nr i n »«SSSi^Sßfi'--^ i wijunwuijiv jjüiju u ÄJ Jü 'l? Bjjtnijj ju jj jt k^jfj,fi 1-1 u i Berghotel Krippenstein (2100 m) mit Hohem Dachstein (3004 m) k kiß 5i Ws^' .' ' '" "' ' Dachsteinseilbahn, 3. Teilstrecke Ein etwa dreitausend Jahre altes Bronze schwert aus der Hallstattzeit, das vor einigen Jahren am Fuß des Däumelkogels gefunden wurde, beweist uns, daß schon vor Jahrtausenden das Dach steinmassiv von Menschen „entdeckt" war. Eigenartige Vorstellungen bewegen uns, wenn wir überlegen, daß dort, wo heute die Seilbahn lautlos zwischen Schönbergalpe und Krippenstein empor gleitet, vor Tausenden Jahren bereits Männer, wohl auf der Suche nach dem begehrten und am nahen Salzberg von Hallstatt gefundenen Salz, diese zweibis dreitausend Meter hohen Alpen regionen erklommen haben! Die eigentliche Erschließung für den Fremdenverkehr setzte jedoch erst ein, als 1832 der bekannte Naturforscher und Alpinist Friedrich Simony erstmals den dreitausend Meter hohen Dach steingipfel bezwang. Es ist ein Alpenreich, das mit seinen wohlgegliederten Gipfeln, seiner welt entrückten Bergeinsamkeit, mit seiner bizarren Felsschönheit und seltenen Flora den Naturfreund wie den Künst ler begeistert. Adalbert Stifter empfing hier die Anregung für seine Erzählung „Bergkristall" und die Maler Alt und Waldmüller waren nebst dem Aquarelli sten Simony die ersten bedeutenden Künstler, die die Schönheit der Dach steinlandschaft in ihren Bildern fest hielten. Schon immer lockte es, dieses „alpine Schaustück von erschütternder Größe" — so schwärmt ein Bergschrift steller — für viele zugänglich zu machen. Wohl das kurioseste Projekt war 1898 der Plan, eine Zahnradbahn auf den Dachstein zu errichten. Doch sie kam ebensowenig zustande wie der Bau einer Straße von Obertraun auf die Gjaidalm, der nach einigen hundertMetern stecken blieb. Es blieb der Initiative unserer Genera tion vorbehalten, den alten Traum eines Fremdenverkehrs im Dachsteinmassiv zu verwirklichen. Gleich nach Ende des zweiten Weltkriegs wurde am 31. Okto ber 1946 die Dachstein-Fremdenverkehrs-AG gegründet und von den bei den ursprünglich vorliegenden Trassen Hallstatt—Wiesberghaus oder Obertraun —Schönbergalm entschloß man sich zur Realisierung der zweiten Variante, vor allem deshalb, weil dicht bei der Seil bahnstation Schönbergalm die Dach stein-Rieseneishöhlen liegen, die als größte unterirdische Polarlandschaft Mitteleuropas schon immer viele Be sucher angelockt hatten. Im September 1947 fand der Spaten stich für die Teilstrecke Obertraun— Schönbergalm (Dachsteinhöhlen) statt

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