Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

(gest. 1474) in Portugal, Rüdiger (gest. 1480) in Frank reich, Johann (gest. 1534) in Spanien, Heinrich (gest. 1571) in Sachsen und Brandenburg, Johann Ulrich (gest. 1626) in der Türkei, Reichard (gest. 1613) in England, Georg Ludwig (gest. 1651) in Polen, Franz Ottokar (gest. 1699) in Schwe den, Konrad Sigismund (gest. 1727) in England, Georg Adam (gest. 1807) in Portugal, Spanien und Frankreich und schließ lich Fürst Ludwig (gest. 1833) in Holland und England'". Ernst Rüdiger Fürst Starhemberg (1899—1956) nahm 1923 am Hitlerputsch in München teil, war Heimwehrführer in Österreich, dann Innenminister und von 1934 bis 1936 Vize kanzler in Österreich. Von 1938 bis 1955 lebte er in der Emigration". Inwiefern auch er zu den großen Politikern seiner Zeit zu zählen ist, muß erst eine künftige Forschung erweisen. Nicht alle Starhemberger waren so hervorragende Persön lichkeiten wie die oben genannten Angehörigen dieses Ge schlechtes. Es befanden sich auch rauhe Söldnerführer und manch haltloser Mensch darunter, wie zum Beispiel der öbrist Gotthard von Starhemberg (1563—1628), der bei den Pazifizierungsmaßnahmen im zweiten oberösterreichischen Bauern aufstand (1597) 27 Bauern grundlos, ohne Urteil, nur von zweien war eine Schuld bekannt, aufhängen ließ und auf sei nen Zügen 10.000 Taler gewann. Dies war selbst seinen Standesgenossen zu arg und er wurde aufgefordert, sich zu rechtfertigen. In seiner Antwortschrift ging er nicht näher darauf ein und begründete sein Vorgehen nur mit den Kriegsrechten". Eine ähnliche Natur war Kaspar von Star hemberg (1598—1646), der im Laimbaueraufstand gegen die Revoltierenden, darunter gegen viele Frauen und Kinder, mit Waffengewalt vorgehen ließ, wobei zahlreiche Menschen getötet und schwer verwundet wurden, und schließlich die Kirche am Frankenberg, ihren letzten Zufluchtsort, in Flam men aufgehen ließ'". Im Jahre 1639 beschimpfte er in aller Öffentlichkeit den Linzer Bürgermeister Schröckinger und belegte ihn mit den übelsten Ausdrücken". Graf Ernst (1716—1786) verprügelte bei einer Namenstagsfeier des Abtes von Wilhering den Expeditor der kaiserlichen Repräsentation und wollte ihn zum Fenster hinauswerfen. Maria Theresia war darüber sehr erbost, verurteilte ihn zuerst zu einem Jahr Kerker in Spielberg; diese Strafe wurde aber auf Für bitte der Familie in einen Hausarrest in seinem Schloß Höbattendorf (später Hubertendorf) umgewandelt'". Das erste erhaltene Wappensiegel der Starhemberger findet sich auf einer Urkunde vom Jahre 1240 im Stiftsarchiv von St. Florian, die Gundakar von Steinbach siegelte'". Bei die sem Steinbacher, der sich auch von Steyr und nach der Er bauung der Burg bei Haag von Starhemberg nannte, handelt es sich um ein und dieselbe Person. Das Wappen ist geteilt und zeigt oben einen wachsenden Panther. Ungeklärt bleibt das zeitweilige Aufgeben des Stammwappens und die Ver wendung von zwei Wappen, mit denen in den Jahren 1300 und 1301 ein Nachfahre des älteren Gundakar, Gundakar V., siegelte. Sie zeigen ein im Wellenschnitt beziehungsweise im Eisenhutschnitt gespaltenes Wappen"". In der Folge siegelten die Starhemberger ihre Urkunden meist mit Natur- oder Grünwachs. Das Wappenbild zeigt im geteilten Schild den wachsenden Panther. Im Jahre 1437 verlieh Kaiser Sigismund an Rüdiger von Starhemberg die Gnade, daß die Starhemberger männlichen Geschlechtes „zu ieren Clainoten und Wappen im Schilde oben auf dem Panther ain Cron und auf dem Helm auch ein Cron und auf dem Helm oben auf dem Haupt des Panthers auch ein Cron füeren dörffen"'". Erst am 11. Juli 1467 verlieh König Friedrich IV. seinem Rat Rüdiger von Starhemberg und dessen Vettern Ulrich, Hanns und Kaspar und ihren Erben, wegen seiner und von seinen Vorfahren ihm erwiesenen Verdienste, das Recht, alle Urkun den mit rotem Wachs zu siegeln. Der Panther im Wappen ist in der späteren Zeit meist gekrönt und feuerspeiend dar gestellt"". Nach dem Aussterben der Schaunberger mit Wolfgang im Jahre 1559 verlieh Kaiser Ferdinand 1. am 23. Juli dieses Jah res seinem Rat Erasmus von Starhemberg das Recht, das Schaunberger Wappen seinem eigenen einzuverleiben. Er war mit der Tochter des letzten Schaunbergers, Anna (gest. 1551),

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