Oberösterreich, 19. Jahrgang, Heft 1, 1969

Stauf, Bezirkshauptmannschaft Eferding, Burgruine, links: Wohn turm außen Nordwestecke, unten: 2. Obergeschoß Turmeinstieg, Maßstab 1 : 100. fe np.u. V 1^ I 2'^-^o]Jo alf I522.^0 J Im Jahr 1146 wird erstmals ein Wernhart de Stove genannt. Derselbe Wernhart nannte sidi wenig später von Schaunberg und 1160 tritt ein Heinrich von Schaunberg in Erschei nung. Dies könnte bedeuten, daß der Turmbau in Stauf zwar begonnen, aber dann zunächst nicht vollendet wurde, um mit um so größerer Anstrengung den Burgbau der Schaunberg vorantreiben zu können. Daß der Baubeginn von Stauf und Schaunberg zeitlich nicht weit auseinander liegt, wird durch eine Nachricht aus den um 1146 (Klostergründung Wilhering) begonnenen und um die Mitte des 13. Jahrhunderts in einem Wilheringer Stiftsbuch gesammelten Aufzeichnungen bestä tigt. Darin heißt es, um die Zeit der Wilheringer Kloster gründung seien die Burgen Stauf und Schaunberg noch nicht erbaut gewesen. In sehr liebenswürdiger Art hat Dr. Hageneder vom oö. Landesarchiv den Verfasser auf diese Nach richt im Stiftsbuch aufmerksam gemacht. Der Turmgrundriß in Stauf entspringt zweifelsohne dem Typ des Keilturmes. Diese Feststellung enthält den einzi gen möglichen Hinweis, daß es sich um ein Bauwerk der zwei ten Hälfte des 12. Jahrhunderts handeln könnte. Die Keil spitze wurde schräg abgeschnitten, ein Umstand, der sich sehr wahrscheinlich durch die ausgesetzte Lage auf dem äußeren, rund 8 m hohen Turmfelsen erklären läßt. Der in nere Turmraum im gewölbten Erdgeschoß ist annähernd quadratisch 3,60 X 3,50 m. Die Turmräume im ersten, zwei ten und dritten Obergeschoß sind dagegen rechteckig. An der äußeren Nordwestecke des Turmes wurde der Eckverband im unteren Teil aus den am Burgberg gebrochenen, plattigen Gneissteinen hergestellt, im oberen aus bearbei teten Granitquadern. Durch die plattigen Gneissteine bedingt, besitzt das Bruchsteinmauerwerk sowohl im unteren als auch im oberen Turmteil zwar dieselbe Struktur, doch der auf- § S 01 ; o ) w cjoS: •r ci -4-> U» üi W -Hof ■50 75

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