Oberösterreich, 15. Jahrgang, Heft 1/2, 1965

W; Linz, Schloßmuseum, Hl. Dionysius vom Hochaltar der Kirche in St. Leonhard hei Vreistadt, datiert 1509 Foto: Eiersebner Marientypus von der bestimmten oberösterreichischen Prägung der angeführten Beispiele oder des Hochreliefs einer Anbetung der Hl. Drei Könige in den Sammlungen des Stiftes Krems münster ist. Otto Kletzl: Die Madonna von Gojau am Böhmerwald, Zeit schrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Bd. 5, 1938, S. 268, Abb. 19. -" Kletzl, S. 252 ff; zuletzt Jifi Kropacek, Zur Passauer nachgerhaertschen Plastik, Sbornik praci filosoficke fakulty brnenske university, 1964, F 8, S. 117 ff. — Zur Frage des Aufenthaltes Gerhaerts' in Passau sei auf die zu wenig beachtete Klarstel lung der irrtümlichen Interpretation jener Urkunde hingewiesen, wonach Passau als Sitz der Werkstatt Nicolaus Gerhaerts' als gesichert angesehen wurde. Es heißt dort: „Empfehlbrief an N. den von Passau, daß ihm der ausricht und geh von der Kanzlei Geld" (Wolfgang Maria Schmid, Nikolaus Gerhard in Passau, Münchner Jahrbuch der bildenden Kunst 13, 1938/39, S. 18 ff). Jener N. ist Ulrich von Nußdorf, Bischof von Passau, zugleich Reichskanzler, und der Sitz der Reichskanzlei, wo das Geld allein ausgezahlt wurde und wo U. v. N. amtierte, war nicht in Passau, sondern in Wiener Neustadt. Vergleiche z. B. in Wien das 1510 datierte Barbararelief des öderaltars (Karl Oettinger: Anton Pilgram und die Bildhauer von St. Stephan, Wien 1951, S. 110, Nr. 19) oder in Landshut das 1508 datierbare Moosburger Ursulaschiff (Lill, S. 27 f). Literatur zu Lienhart Astl und zu seinem Werkstattkreis bei Ekkart Sauser: Der Hallstätter Marienaltar, Hallstatt 1956. Benno Ulm: Neue Forschungen um den Altar von Kefermarkt, Christliche Kunstblätter, 102. Jg., 1964, S 118 f (mit Abbildung). Zur Frankenmarkter Figur: Die Kirchenkunst V, 1933, S. 86, Nr. 81; Sauser, S. 66. Zur 1509 datierten Dionysius-Figur des Hochaltars aus der Kirche von St. Leonhard bei Freistadt: Kast ner-Ulm, S. 55, Nr. 102. Sauser, S. 65 f. »» Lill. S. 102 ff. Rudolf Reichersdorfer: Der St.-Wolfgangs-Kult und die spät gotische Kunst in Oberdonau, Christliche Kunstblätter 82, Linz 1941, S. 15 ff (Reinthalers Grabstein, Abb. 2). — Lill, S. 108. Die Hl. Sippen von Obernberg und Neuötting: Halm, Abb. 8 und 7. Viktor Freiherr von Handel Mazzelli: Regesten von Urkunden und Akten aus dem Schloßarchive Aurolzmünster, 2. Teil, Be richt des Musealvereins Linz, 1900, S. 29, 15. 7. 1528. 1535 lebte Reinthaler nicht mehr, da in diesem Jahre seine Witwe Anna erwähnt wird (Reichersdorfer, S. 16), 1526 wird er noch als Hausbesitzer in Eferding genannt (Reichersdorfer, S. 16). Ver wandte Darstellungen der Anna Selbdritt auf einem Grabstein der Gräfin Hedwig von Starhemberg (gestorben um 1520) in der Pfarrkirche von Hellmonsödt (Reichersdorfer, Abb. 3), auf einem weiteren in der Kirche von Steinbruch (Reichersdorfer, S. 16), auf dem Welser Grabstein der Sabine Jörger Überacker (gestorben 1523) (Mitteilungen der Central-Commission für Er forschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denk male XXVIII, NF Wien 1902, S. 56). Der früher entstandene Grabstein der Gräfin Hedwig zeichnet in den Einzelzügen nicht die Gnadenthaler Gruppe nach. Die Einzelmotive der Anna Selbdritt auf Reinthalers Grabstein, aus denen hervorgeht, daß die Gnadenthaler Gruppe das Vorbild abgab (das geschwungene Tuch um den Hals der hl. Anna, das in drei Zöpfen geteilte Haar Mariens, die vereinfachte, aber getreue Wiedergabe des Faltensystems), fehlen hier. Die Figuren der Barbara und Ka tharina der unteren Zone des Starhembergschen Grabsteins sind der Salzburger spätgotischen Gewandfigur verpflichtet. Stift St. Florian, Urkunden 1469, Mai 27., 1489, Oktober 1. Meisterzeichen des Jörg Randecker auf dem Grabstein. Über den Grabstein handelt gleichzeitig Gertrude Tripp in der österreichischen Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege, wes halb hier weitere Ausführungen unterbleiben. Kataloge des Bayerischen Nationalmuseums München XIII, 2: Theodor Müller: Die Bildwerke in Holz, Ton und Stein, Mün chen 1959, S. 207 ff, Nr. 209. G. Gugenbauer: Die gotischen Altäre in der Kirche zu Wald burg, Oö. Heimatgaue, Zeitschrift für oberösterreichische Ge schichte, Landes- und Volkskunde, 17. Jg., 1937, S. 15 ff; Ger trude Tripp: Zur Restaurierung gotischer Schnitzaltäre in Ober österreich, Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmal pflege, 7. Jg., 1953, S. 102 ff; Benno Ulm: Die Flügelaltäre der Pfarrkirche Waldburg bei Freistadt, OÖ., Kunst der Heimat, Reihe III: Kirchen und Klöster, 1960. Abhandlung desselben Verfassers im vorliegenden Heft. 22

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