Oberösterreich, 14. Jahrgang, Heft 3/4, 1964

duktionen in Oberösterreich nicht nur die Wirtschaftspotenz des Landes erheblich erhöht, sondern auch zugleich eine ge steigerte Krisenanfälligkeit herbeigeführt. Dieser Kompo nente durch eine hohe Flexibilität der Wirtschaftsstruktur, die nur durch eine Vielzahl selbständiger Wirtschaftsunter nehmen gegeben ist, entgegenzuwirken, bedeutet eine außer ordentlich wichtige Aufgabe. In diesem Zusammenhang ist es wesentlich, daß das Leistungsniveau der heimischen Wirt schaft und aller in ihren Unternehmungen Tätigen stets in zeitgemäßer Weise eine weitere Hebung erfährt. Die große Breitenwirkung der Veranstaltungen des Wirtschaftsförderungs-Institutes der Handelskammer Oberösterreich ist hier bei ein gutes Vorzeichen, daß das derzeit im Bau befindliche neue Wirtschaftsförderungs-Institut in Linz sich als größte Einrichtung der beruflichen Weiterbildung im Lande be währen wird. Entscheidend für jene Gebiete, die für industrielle Nieder lassungen nur in beschränktem Maße in Frage kommen, ist die Ausweitung der Erwerbsmöglichkeiten durch den Frem denverkehr. Oberösterreich ist reich an landschaftlichen Schönheiten, es besitzt neben dem Salzkammergut und seinen bekannten Kurorten manche Urlaubsgebiete, die erst in den letzten Jahren in größerem Umfang dem Fremdenverkehr er schlossen wurden. In der Saison 1954/55 wurden in Ober österreich 3,4 Millionen Fremdennächtigungen gezählt, in der Jahressaison 1962/63 waren es 6,2 Millionen, also nahezu das Doppelte. Etwa 40 Prozent der Nächtigungen entfielen auf ausländische Gäste. Diese erfreuliche Entwicklung des Fremdenverkehrs ist mit bestimmend dafür, daß Oberösterreich und seine Wirtschaft in vielem die charakteristischen Merkmale Gesamtösterreichs zeigen. Auch Oberösterreich zeichnet sich durch eine starke Weltverbundenheit aus, die sich für ein Land, das geopolitisch und verkehrsgeographisch das Herzstück Europas ist, als naturgegeben und lebenswichtig erweist. Das Land zwi schen Enns und Inn ist daher auch maßgeblich daran inter essiert, daß sich die österreichische Volkswirtschaft in einer ihrem Wesen und der politischen Situation des Landes ange messenen Weise in die europäische Integrationsbewegung ein fügt. Und trotz der vielen Probleme und Hindernisse, die auf diesem Weg zu einem großen Markt noch zu überwinden sein werden, ist man in Oberösterreich davon überzeugt, sich erfolgreich behaupten und den bisherigen Aufstieg weiter fortsetzen zu können. Auch in Oberösterreich ist an die Stelle der handwerklichen Werkstatt die industrielle Werkhalle getreten Foto Wöhrl

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