Oberösterreich, 13. Jahrgang, Heft 3/4, 1963

I^iteraturverzeichnis Josef Angsüßer: Anton von Spaun. - Seine Persönlichkeit und seine literarischen Werke, in: Jb. d. OÖ. Musealvereines, 85. Bd., S. 1-68. Hans Commenda: Franz Stelzhamer und Adalbert Stifter, in: VJS Ad. Stifter-Inst. d. Ld. OÖ., 1. Jg., H. 3, S. 49-68. Anton Dörrer: Hermann von Gilms Weg und Weisen. Innsbruck 1924. Siehe auch: Alois Großschopf: Hermann von Gilm. Aus bergkristallener Schale. Graz 1958. Otto Jungmair: Adalbert Stifters Freundeskreis in Linz, in: OÖ. Heimat blätter, 9. Jg., H. 4, S. 255-290. Hugo Rokyta: Emilie von Binzer. Der Prototyp der „Komtesse Hor tense" in ,,Die Großmutter" von Bozena Nemcovä [tschechisch], in: Casopis Spolecnosti Prätel Starozitnosti, 65. Jg., Nr. 1, S. 35-40. Justus Schmidt: Linzer Kunstchronik. II, 1951. Nagl-Zeidler-Castle: Deutsch-öst. Literaturgeschichte, III, 1930. Fischer-Colbrie Arthur, Adolf Schwayer, Heimatland (Volksblatt), April 1957. Khil Martha, Biographisches Lexikon von OÖ., herausgegeben vom Institut für Landeskunde. Linzer Montagpost. Linzer Tagblatt. Linzer Tagespost. Linzer Volksblatt. Linzer Volksstimme. Linzer Zeitung (ab 1947 OÖ. Kulturbericht in der Amtlichen Linzer Zeitung). Oberdonau-Zeitung. Oberösterreichische Nachrichten. Stillere Heimat, Dichteralmanach, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Linz. Wimmer Heinrich, Geschichte des Dramas in OÖ. von 1885 bis zur Gegenwart (Diss., Wien 1925). Wimmer Heinrich,Uraufführungen und österreichische Erstauflührungen in Linz seit 1945 (Zeitschrift „Oberösterreich", 1953, Heft 3/4). Wimmer Heinrich, Das Linzer Landestheater 1803-1958, Linz 1958. Wimmer Heinrich, Hermann Bahr auf der Linzer Bühne, OÖ. Kulturbericht vom 19. Juli 1963. ADOLF BODINGBAUER LITERATUR UND MUSIK IN STEYR Um das Jahr 972 tritt Steyr erstmals in das Licht der Geschichte. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts gelangte die ausgedehnte Burgherrschaft Steyr in den Besitz des Mark grafengeschlechtes der Otakare. Sicherlich war im Hoch mittelalter die Styraburg der Schauplatz von Turnieren und der Treffpunkt von fahrenden Sängern und Spielleuten. Zwei Spielmannsepen aus dem 13. Jahrhundert, „Biterolf und Dietleib" sowie „Laurin, oder der kleine Rosengarten", erwähnen bereits die Styraburg. Maßgeblich beteiligt waren die steirischen Otakare an der Gründung und Förderung der nahe bei Steyr gelegenen Benediktinerklöster Garsten und Gleink. Besonders Garsten wurde ein bedeutender Mittelpunkt des Landes, vor allem für das Steyr-, Enns-, Raming- und Gaflenztal. Reiche Neumenhandschriften dieser Klöster weisen auf die intensive Pflege der Kirchen musik hin. Die vorher erwähnte ritterlich-höfische Epoche der Dichtung hatte bereits Vorläufer in Form von geistlichen Dichtungen. So stammt aus Gleink eine Handschrift, der „Entechrist", die in die Zeit zwischen 1160 und 1170 zu setzen ist, während aus Garsten das Bruchstück einer „Moses"-Dichtung (beginnendes 13. Jahrhundert) erhal ten blieb. Erst mit dem Einsetzen von Humanismus und Renaissance hören wir wieder mehr von Literatur und Musik in Steyr. Der Hofhistoriograph Kaiser Maximilians L, Johannes Stabius, stammte aus Steyr, war Professor an der Wiener Universität, Mitglied der „Sodalitas literaria Rhenana" und stand mit Konrad Geltis in Verbindung. 1502 empfing er im „Collegium poetarum" den Dichterlorbeer. Zwei seiner Werke seien angeführt: Ein Gedicht über die „Sechs Patrone Österreichs" und ein „Leben des hl. Coloman". Dr. Josef Grünbeck, der Maximilian 1. nahestand, erhielt von diesem die Spitalsmühle in Steyr als Ruhesitz zuge wiesen; er ist hier um 1530 gestorben. Er dichtete Komödien und ist der Verfasser eines Horoskops der Stadt Steyr. Im 16. Jahrhundert setzte, wie in manch anderen Städten, auch in Steyr der Meistergesang ein. Zu Hans Sachs hatte der berühmteste Meistersinger Österreichs, der Ahlschmied Severin Kriegsauer, Verbindung. Neben diesem verdienen noch Peter Heiberger, Lorenz Hagmair und Nikolaus Lindtwurm, die sich alle in Steyr entweder ganz oder vorübergehend aufgehalten hatten, besondere Beachtung. In der unruhigen Zeit der Gegenreformation verstummte in Steyr der Meistergesang für immer. Zahlreiche Stiftungen aus dem späten Mittelalter bezeugen das Interesse der Bürgerschaft an der Kirchenmusik. 1478 führte Hans Lauß aus Deggendorf den örgelbau in der Steyrer Stadtpfarrkirche durch. Rund 130 Jahre später kam der Örganist Paul Peurl nach Steyr. Auf Peurl geht die „Deutsche Variationen-Suite" der Barockmusik zurück. Eine kleine privilegierte Musikkapelle, die bei offiziellen Anlässen der Stadt musizierte, hatte sich aus den Stadt pfeifereien des Spätmittelalters entwickelt. Die Leitung der selben lag in den Händen des Stadtturnermeisters. Die Literatur des 17. Jahrhunderts ist in Steyr besonders durch die Geschichtsschreibung und durch das Jesuiten drama geprägt. Valentin Preuenhueber schrieb seine umfangreichen „Annales Styrenses", während der Schul meister Wolfgang Lindner und der Färbermeister Jakob Zettl kürzere Perioden der Stadtgeschichte aufzeichneten. 72

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