Oberösterreich, 13. Jahrgang, Heft 3/4, 1963

€ >*-f*'-^»W ^.f.% jl* -- C-*'. s *-[ I*-'-- Hansel und Grete!, Puppe T. M. Seidelmann. Bühnenbild Thomas Rühringer. Foto Thomas Pühringer, FRANZ PÜHRINGER Wieso Puppentheater? Es gibt Fragen (vielleicht liegt es nicht einmal so sehr an ihrem Inhalt als an einer ganz bestimmten, spontanen Weise, in der sie gestellt sind), deren Beantwortung man sozusagen gar nicht erst selber besorgen muß, weil im Augenblicke auch schon etwas redet, nach dem wir uns förmlich umsehen zu können meinen wie nach einer dritten Person. Schlimmer als darüber ganz schweigen zu müssen, ist es, über ein echtes Anliegen nur in einer Weise reden zu dürfen, die ihm nicht gerecht zu werden vermag. Unzählige Male war ich schon gezwungen, über Puppentheater zu schreiben, stets mußte das Geschriebene in sachlich aufzählender Berichterstattung einem ganz bestimmten Zweck dienen, meistens der Werbung. Und nun also die Frage: ,,Wieso Puppentheater?" Ja, wieso nun? Die Frage war mir mündlich gestellt, und ehe ich mir eine vernünftige Antwort zurechtgelegt hatte, standen zwei Erinnerungsbilder aus längst vergangener Zeit vor mir. Unser ungewöhnlich geräumiges Kinderzimmer im Schul hause des Dorfes, das man erst wenige Jahrzehnte zuvor als sich schloßartig präsentierendes Direktionsgebäude eines alsbald wieder eingegangenen Montanbetriebes errichtet hatte, war das eine. ,,Mach kein Theater!" fuhr mein Vater gerade eines von meinen Geschwistern an. Wiewohl meine Eltern sehr gebildete, weit in der Welt herumgekommene und allgemein größtes Ansehen genießende Leute waren, war uns Kindern das Wort ,,Theater" ausschließlich in dem 19

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