(Kulturzeitschrift) Oberösterreich, 4. Jahrgang, Sommer 1937, Heft 1

Ebensee, nach einer Lithographi e vo n G. Pezolt Ebenseer Forsch erfleiR müh sam ers chlossen hat. Das ist Ebensee und seine r eizende Umge– bung. In diesem schönen Marktfleck en (gegen 9000 Einwohner) lebt aber auch ein bergfrohes, sang– lustiges Völkle in - darunter als besondere Ebenseer Erscheinung auffallend viele Träger des Namens Loidl , die fri.iher z. B. in der Saline nur nach der Numerierung oder nach dem j eweils eigenenHausnamen unterschieden werden konnten - das sich aller Industrialisierung zum Tro~ noch viel Eigenart in Sitte und Brauchtum erhalten hat, aus dem mitunter eine fast noch heidnisch e Sinnenfreud e bliQt. So konnte mit Recht der Vers aus dem bekanntesten He imat– liede „0 da Lamba, da is's gschmah (lustig)", zur volk stümlichen R. dewendtrng werden . Bunt wie die Landschaft ist au ch das AntliQdes Ortes, das der meist in llolzschulien (Sch inakeln) wandelnde „Pfannhauscr " (Salinenar beiter) , der 18 Hol zkn echt, Jäger und Bergbauer geformt, di e alle tro~ örtlicher Abgrenzung starkes Zusammen– gehörigkeitsgefühl, tiefe Heimatliebe und kon– servative Haltung zeigen. - Noch lebt dank den um Volkslied und Trachtenpfl.ege verdienstvoll bemühten Heimatvereinen altes Vofä:sgut in un– vermind erter Frisch e fort. Vorbildlich hüten die ,,Sunstoana", denen auch die Hauptvorb erei– tungen zum großen Trachtenfe st oblagen, das alte Erbe, während der einzigartige, überall gern gehörte, gegen hundert Ebenseer „Dirndln und Buam" umfassende „Kin9erchor" unter Leitung des Pfarrers Giesriegl die alten Heimatweisen wachhält. Noch gehen die Jungen in den Wald „Hölzln" (Pri.igelwurfspiel), stehen jung und alt fle ifüg- am Schießstand , wo der „Stahel" des Sta– chelschü~en un ter lautem Jud1zer auf di e Scheibe saust, hallen vom Barthlberg die Schüsse der Kapselscl1ü~en herab . An Sommerabenden gleiten „Plätten" und „Scliinakcln" auf den schweigenden Seehinaus, hallen ec:hosud1end alte (mehrstimmi ge)

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