Josef Ofner - Die Eisenstadt Steyr

58 sie brachten kaum die Büchlein auß, ohn Ordnung in ein ander Hauß, nicht weit vom Abend es verlieff, das Thor, und Schul in Wasser tieff, thet fallen gehling, und der Grund weggrissen um die fünffte Stund; Gleich wie ein Aichen lange Zeit am Berg sein Ast hat ausgebreit und ausgestanden viel Schnee und Wind, daß ihr gar nichts nit schaden künd, ein Windprauß unversehner Art kam grimmig und die Aiche hart riß aus der Wurzl, und ins Thal, gar schrecklich wurff mit großen Knall, daß sich erhub ein groß Gethön im gantzen Waldt solt ihr verstehn, noch schadt es nit den Vögeln kein, so drunter hatten gnüstet ein, ich glaub fürwahr das sicherlich, aus GOttes Schickung sunderlich, so gewesen sey, daß durch sein Gnad gantz vätterlich beschützet hat, daß keinen nichts, auch nicht ein Haar gekrümmet ist aus der Schuler Schaar: sonst waren ihrer ein großer Hauff bey sechzig Seelen geflogen aus so in der Schul wohnten all, übereylt von den bösen Fall als nun erschollen das Geschrey, daß die Schul umgefallen sey, da war ein Schrecken überall von diesen unversehenen Fall. Zusammen kam der gantze Rath, zu sehen diese traurig That.“ Nach diesemUnglück wurden ausWien die kaiserlichen Baumeister Bern- hard Camada und Merth Hager herbeigeholt und um ihr Gutachten über den Wiederaufbau der eingefallenen Häuser und Befestigungsanlagen befragt.

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