Heimatblätter Leonstein - Grünburg, Jahrgang 2005 Heft 1

Es gab Zeiten, wo in mancher Gegend in jedem Dorf nicht nur die Kirche, sondern auch ein Brauhaus stand: 1797 gab es in Traunviertel und Salzkammergut 46 Brauereien. In Leonstein entsteht eine herrschaftliche Brauerei - 1731 In Leonstein begann die Entwicklung des Bierbrauens mit der gräflichen Herrschaft der Salburger. Die Salburger, auch Besitzer der Herrschaft Klaus (1632 - 1761), errichten dort um 1645 ein Brauhaus zur Hebung ihres Herrschaftseinkommens. Im Jahre 1726 wurden 640 Eimer Bier gebraut und ausgestoßen. Zum Bierabsatz wurden die untertänigen Wirte von Klaus und Leonstein angehalten. Fremdes Bier einzuführen war ausdrücklich verboten und unter Strafe gestellt. Zum Kundenkreis zählen die Wirte „zu Preißegg, Dirnbach, in der Mauth, in der Schön, ferner eine Reihe von Privatkunden, besonders der Helmbl in Dirnbach, derZeyrlinger und die verschiedenen Schmiedemeister und Bauern". Von Klaus wurde auch Bier nach Leonstein ohne nähere Angabe über den Abnehmer geliefert. Zu damaliger Zeit kostete 1 ½ Pfund Fleisch 4 kr. 2 pf., ein Pfund Kerzen 8 kr., 1 Metzen Holzkohle 6 kr., der Malzbrecherlohn pro Metzen 1 kr., eine Brauschaufel 7 kr. Damals wurden 137 Metzen Gerste aus Leonstein zugeführt, die sonst für den Braubedarf aber notwendige Gerste kam aus dem Kremstal. Ein Eimer Bier kostete 1 fl. 15 kr. Im Jahre 1731 begannen die Salburger in der Herrschaft Leonstein Bier zu brauen. Die zuerst im sogenannten „Bräuhäusel", dann im Schloss Feichta eingerichtete Brauerei wurde vom Pfleger Franz Michael Gretzmillner als Bestandsinhaber betrieben. Die Sudpfanne fasste 24 Eimer und es wurden im ersten Braujahr insgesamt 266 Eimer Braunbier ausgestoßen. Der Preis des Bieres betrug pro Eimer 1fl. 13 kr. Bild 1 Schloss Leonstein um 1900 , Heimatblatt 5 Nr. 1/ 2005

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