OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

149 er die Werke in eigener Regie baut, nie erzielen kann, die Firma Stern und Hafferl bei ihrer in Oberösterreich anerkannten Solidität in jeder Hinsicht vertrauenswürdig erscheint, ist das Vorgehen der Staatseisenbahnverwaltung vollkommen unverständlich und wird nicht verfehlen, in den interessierten Kreisen eine allgemeine Empörung hervorzurufen. Die Elektrisierung der Strecke Selztal – Attnang ist für die Förderung des Fremdenverkehrs in der nordwestlichen Steiermark und des Salzkammergutes von weittragendster Bedeutung.“29 Über „Parallelaktion“ und hinhaltendem Taktieren war mittlerweile der Weltkrieg entbrannt … Da die Elektrifizierung der österreichischen Bahnen in der Nachkriegszeit ein wichtiges, beschäftigungswirksames Infrastrukturangekündigte Verwirklichung erschien im Lauf der Zeit immer unsicherer, viele hegten den Verdacht, dass die Angelegenheit „nur verschleppt“ werde. Einige Abgeordnete machten ihrem Ärger in einer Anfrage an das Ministerium Luft; die offizielle Reaktion fiel äußerst unbefriedigend aus. Entrüstet meldete darob eine Zeitung: „Die auf Anfrage erteilte Antwort des Eisenbahnministeriums spricht von einer Parallelaktion, von der Aufnahme von Studien, kurz von lauter Dingen, die man in Österreich gebraucht, wenn man etwas nicht haben will. Es fehlt noch, daß das Eisenbahnministerium eine Enquete über die Elektrisierung angekündigt hätte. Da mit der Firma Stern und Hafferl bereits Optionsvertrag vorliegt und seitens dieser Firma im Gosauwerke die erforderliche Kraft gewonnen worden ist, die Kraftabgabe laut dieses Auswahlvertrages zu Preisen erfolgt, wie solche der Staat, wenn 29 Steirische Alpenpost, 25. November 1911. Elektrifizierung vor dem Bahnhof Ischl (Archiv Arthur Gollner)

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2