OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

146 vortrug, natürlich ebenfalls der neuen Errungenschaft: „Dö elektrische Kraft kimmt hiatzt damisch in Schwung, das siacht ma ja scho an dö Draht umadudm. Dö ganze Welt, so schaut’s aus, ist voll Loch und voll Zriß, weil’s wir a alt’s Krauthaferl abbunden is.“ Am 13. Dezember 1910 konnte das erste Kraftwerk V in Steeg nach der Kollaudierung seiner Bestimmung übergeben werden. EinMeilenstein in der Technikgeschichte des Salzkammergutes und darüber hinaus ganz Oberösterreichs war damit gelegt! Interessanterweise gab Dass während der gesamten Bauzeit auch die Bevölkerung manche Unbill zu leiden hatte, davon berichtete der Gosauer Gemeindesekretär Pomberger: „Das Weidevieh war durch die Sprengarbeiten sehr gefährdet. Das Gehen alleine bei Nachtzeit, gegen Gosaumühle oder umgekehrt, erschien den Gosauern angesichts so vieler fremder Arbeiter, unter denen sich auch Strolche befanden, oftmals nicht ratsam. Speziell Frauen brachten oft nicht die Courage auf, die Strecke allein zu gehen. Auch Wachsamkeit war geboten, zum Beispiel beim Aufhängen der Wäsche, in den Obstgärten etc.“27 Das Gosauer Original Mathias Nutz, vulgo „Gratzn Hias“, widmete sich in seinen selbstgedichteten Liedern, die er mit Gesang in den örtlichen Wirtshäusern 27 Pomberger, G., 1997: Chronik von Gosau. – Gosau (Nachdruck), S. 20. Landes-Delegation amGosausee (Archiv Energie AG)

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