OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

139 dann durch einen 4403 Meter langen Oberwasserkanal in ein am Ende des Kanals angelegtes Wasserschloß geleitet zu werden. Aus diesem wird das Wasser durch einen Druckschacht in eine eiserne Druckleitung getrieben, welche direkt in das Maschinenhaus führt. In diesem wird eine Kraft von etwa 12.000 Pferdekräften erzeugt werden können. … Für die letzte Gefällsstufe ist die Herstellung eines 2000 Meter langen Tunnels durch das Ramsaugebirge geplant [Anm. Zentrale V]. Dieser Tunnel wird etwa 180 Meter hoch über der Ortschaft Steeg seinen Ausgang bekommen, von wo sich dann das Wasser des Gosaubaches, das durch denselben fließen muss, gegen Steeg hinunterbewegen wird, wo die fünfte Zentrale, die bedeutendste von allen, ihren Standplatz erhält. … Das Unterwasser fließt in einem offenen Gerinne in den Hallstätter See. Die am Gosaubache liegenden industriellen Unternehmungen werden als Schleifsteinhütten, Mühlen und Sägen von Seite der Unternehmung mit entsprechenden Motoren ausgestattet. Durch das projektierte Wasserwerk wird eine konstante Kraft von mindestens 12.000 HP gewonnen werden, erforderlichen Falles kann durch die vorhandenen Stauweiher eine Steigerung bis zu 21.000 HP und in Fällen momentanen Bedarfs bis zu 30.000 HP erzielt werden.“14 Das Projekt des Eisenbahnministeriums sah hingegen nur drei Stufen vor: „Weiters hat das k.k. Eisenbahnministerium zufolge Erlasses vom 29. Juli 1907 ein generelles Projekt für die Ausnützung des Gosaubaches zwischen dem hinteren Gosausee und dem Hallstättersee zur Energiegewinnung für den elektrischen Betrieb der k.k. öst. Staatsbahnen mit dem Ersuchen anhergerichtet, dieses Konkurrenzprojekt gleichzeitig mit dem Projekte der Firma Stern und Hafferl zur wasserrechtlichen Verhandlung zu bringen. Dem technischen Berichte toren à 1500 Pferdekräfte erzeugt. Die Kommission kam dann zur zweiten Gefällsstufe am Ende der Gosaulacke, wo das Wasser aus dem Unterwassergraben gefaßt und in ein Wasserschloß geleitet wird [Anm. Zentrale II]. Von diesem Wasserschlosse aus wird das Wasser in einer Druckrohrleitung zur zweiten Kraftstation am Seeufer des vorderen Gosausees geführt und die Druckrohrleitung an eine Turbine angeschlossen. Diese Turbine wird nur mit einer Leistungsfähigkeit von rund 800 Pferdekräften aufgestellt und an sie ein Generator angekuppelt und mit den übrigen Krafthäusern parallel geschaltet. Das Unterwasser fließt in den vorderen See, zu dessen Speisung es dient. Die dritte Gefällsstufe wird vom vorderen Gosausee mit Wasser versorgt, und zwar wird der Seespiegel durch Errichtung einer 12 Meter hohen Mauer am Ausflusse des Sees gestaut [Anm. Zentrale III]. Durch einen Oberwasserkanal wird das Wasser wieder zu einem Wasserschlosse und weiter durch einen Druckschacht ins Maschinenhaus geleitet. In dieser Gefällsstufe könnten im Maximum 6600 Pferdekräfte erzeugt werden, es ist aber in dieser Zentrale nur die Ausbeutung von 4500 Pferdekräften, und zwar mit drei Turbinen und Generatoren, geplant. Das Unterwasser fließt in einem offenen Kanal in das künstliche Staubecken. Durch Schaffung eines künstlichen Staubeckens oberhalb des Gosauschmieds und durch die Errichtung einer im tiefsten Punkte 30Meter hohen Steinmauer wird die vierte Gefällsstufe erreicht [Anm. Zentrale IV]. Dieses Staubecken fasst etwa 3.000.000 Kubikmeter Wasser und wird dasselbe durch eine eiserne Druckleitung direkt in die Zentrale IV geleitet, wo eine Turbine mit 1500 Pferdekräften eingebaut wird. Das Unterwasser fließt im offenen Gerinne in den Gosaubach, um in demselben die Stauanlage der fünften Zentrale beim Klaushof zu erreichen. Die Stauanlage wird durch Errichtung eines Schützenwehres gebildet. Aus diesem Staubecken tritt das Wasser in verschiedene Sammel- und Klärbassins, um 14 Ischler Wochenblatt, 27. Oktober 1907.

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