OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

121 Vorstellungen beklagt. Diese Kritik war mir Anlass, die neuheidnische Literatur einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Bevor ich die Ergebnisse zusammenfassen möchte, scheint eine kurze Charakterisierung des Begriffs „Neuheidentum“ notwendig. Begriff und Spielarten des „Neuheidentums“ Der Begriff „Neuheidentum“ bezeichnet in der aktuellen Forschung die große Zahl der modernen Formen (vor allem westlichen) Heidentums (auf engnicht von allen Menschen geteilt. Ganz im Gegenteil gibt es eine immer größer werdende Gruppe sogenannter Neuheiden, die sehr wohl der Ansicht ist, etwas über prähistorische Religionen aussagen zu können. Diese Tatsache ist nicht zuletzt aufgrund des sprunghaft wachsenden Buchmarktes auf diesem Sektor seit langem bekannt und wurde im Laufe der letzten Jahre in der deutschsprachigen Archäologie in kürzeren Arbeiten mehrfach kommentiert.2 Dabei wurde regelhaft der Mangel an Quellenkritik (durch die AutorInnen der einschlägigen neuheidnischen Bücher) sowie die Vereinnahmung archäologischer Quellen zur Propagierung neuer (religiöser) Titelblatt des „Keltischen Baumkalenders“, herausgegeben vom „Verein Kultur Plus“, beworben und vertrieben durch die Redaktion des „Eurojournal“. 2 Siehe Fußnote 15; Leskovar 2009, S. 17.

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