OÖ Heimatblätter 2010 Heft 3/4

116 tar von Perg-Weinzierl18 als auch mit einem Exemplar auf der „Berglitzl“.19 Damit können die ersten Fernbeziehungen im Donaukorridor bereits für das Aurignacien und das Moustérien nachgewiesen werden. Dass dabei der Wasserweg eine Rolle gespielt haben dürfte, liegt auf der Hand. In Ernsthofen, wie auch im übrigen Ennstal, fanden sich bislang keine importierten Stücke. Von Interesse erscheinen in diesem Zusammenhang auch die nordischen Feuersteine der glazialen MöränenTausch bei friedlichen Begegnungen beider Menschenarten ihren Besitzer gewechselt haben. Die Neandertaler könnten die Geräte aber auch an verlassenen Lagerplätzen des modernen Menschen gefunden haben. Es könnte durchaus auch feindliche Kontakte gegeben haben und die Geräte wären getöteten Gegnern abgenommen worden. Sicher gäbe es noch weitere Spielarten; aber spätestens an dieser Stelle ist festzustellen, dass die Interpretationsmöglichkeiten von Silexartefakten nun deutlich überschritten werden. Erste Fernbeziehungen Außergewöhnlich sind die Importe bayerischer Jurahornsteine aus der Donau-Altmühl-Region sowohl im Inven18 Dazu: A. Binsteiner – E. M. Ruprechtsberger, Anm. 1, 85–88, Taf. 1–2. 19 Dazu: A. Binsteiner – E. M. Ruprechtsberger, Anm. 10, (imDruck). Abb. 9. Moustérien-Spitze (Artefakt 1) der Ramesch-Knochenhöhle, Totes Gebirge OÖ, Länge: 6,5 cm (aus G. Rabeder 1985).

RkJQdWJsaXNoZXIy MjQ4MjI2