OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Stainringer: Die Sensen.schmiede um Frel!stadt Aigen ru St. Oswald vor sich gegangen sein, indem beim Hammerzeichen in der Hangleiten statt der zwei quer liegenden Semmeln die 'lupfen und beim Hammerzeichen in Mgen statt der Tupfen die Semmeln angeführt wurden. Indessen müsse man sich nach den Angaben der ältesten Sensenschmiedmeister richten und e'S sei a,uch hier so bekannt, daß die Zeichen, wie sie im Ausweis enthalten sind, seit unfürdenklichen Zeiten bestehen. Das Werkzeichen des Saaghammers bei Harrachstal, der 3 Kronen im Dreieck hat, dürfte aus dem Grunde nicht im alten Zeichenbuch eingetragen sein, weil die Errichtung des Hammers erst später erfolgte. Er ist vermöge der Baubewilligung vom 5. 4. 1787 erbaut worden und vermöge Hofkammerdekret vom 2. 2. 1807 Zl. 10825 und laut Dekret des k. k. Berggerichtes vom 16. 2. 1807 bestätigt worden. In dieser Urkunde, die trotz aller Mühe nicht gefunden werden konnte, dürfte wohl auch die, Bewilligung zur Führung dieses Meisterzeichens enthalten sein. Am 24. 6. 1829 ersuchte Mathias Greisenegger, Besitzer des Sensenhammers Oberhammer in der Ortschaft Riesenedt, Pfarre Weitersfelden unter der Grundobrigkeit Harrachstal, das k. k. Berggericht zu Steyr um die Bewilligung, daß er infolge eingetretener Umstände am Oberhammer zunächst dem Saaghammer ,,sein zerfeuerherd und Zeinhammermerck vel'setzen und selbes au.eh zum Hartzerren und zum unbeschränktem Gebrauch benützen dürfe," wobei er ein eigenes Hammerwerkgebäude aufführen will. Er begründet dieses Ansuchen u. a. auch damit, daß „er eine übermäßige Bedeckung an Waldun,gen und daraJU'S erzeugten Kohlholzes habe, welches den bisherigen Bedarf meines Werkes weit übersteigt und weil ich außerdem diese Hölzer aus Mangel eines Absatzes in meiner Gegend nicht anders benützen kann, sondern zum allgemeinen Nachteil des öffentl. Wohles dem Verderben preisgeben müßte. Obschon ich für den Bedarf meines Sensenhammers bereits hinreichend Deckung meines Kohlbedarfes hatte, so habe ich noch vor dem kurzen Zeitraum von 3 - 5 Ja'hiren mehrere Realitäten mit Waldungen herzugekauft, besonders die Kästnerische Realität in der LiebenaJU, Christoph und •Salburgsta.J., dann das Graßtummel'.gut, den Auibichl, das Gut Rabingiberg und die Rostlkehnerhalt ( ?). Mit diesen Realitäten steht ein Waldbestand von mehr als 500 Joch in Verbindung. Ich kann diesen Waldbestand noch mehr vergrößern, da ich die mir nichts abgebbaren Hutweiiden mit Holz anwachsen lalSISen kann oder eigentlich anwachsen lassen muß, um diese Gründe in Benützung zu bringen. Ueberdies könnte ich aus dem Baron von Hackelbergischen Waldungen ein bedeutend größeres Quantum Holz erlangen, wenn ich es zu benützen im .Stande wäre und auch von den umliegenden Bauern haben mehrere Waldgründe, welche mir ihren Holzabsatz zum Ankauf anboten. Insbesonders aber ist jetzt der Umstand eingetreten, daß ich ein Quantum von 1500 - 2000 Klafter Holz sobald als möglich aufarbeiten und in Benützung bringen soll, wozu ich selbst von der Herrschla.f.t Graf Kinsky angegangen wurde, weil so viele Windfälle vorhanden sind und auch die eingetretene Walddorr das Abstocken dieses Holzes so schnell als nur möglich, notwendig macht, um dem weiteren Verbreiten die:ses Uebel-s Einhalt zu tun ..." usw. llP 223

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