OÖ. Heimatblätter 1953, 7. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichlsche Heimatblätter In einer Urkunde, ausgestellt vom Bürgermeister und Stadtrichter David Reiter, Kaufmann in Freistadt, aus dem Jahre 1764 bestätigt die Stadt für Johann Kner für das ihm üibertragene Sensen-, Sichel- und Strohmesseraufschlagseinnahmeamt dessen Sicherheit. Nach einer Aufstellung vom 26. 7. 1790 betrug der jährliche Verbrauch des Freistädter und Kefermarkter Handwerks: Freistadt mit 8 Meistern: 5600 Cent Stahl und Mock Kefermarkt mit 3 Meistern: 2100 Cent Stahl und Mock Aus einem Schreiben des Bartholomäus Kindler am Riedlhammer (Gutau) von 1782 ergibt sich, daß dieser um die Bewilligung zur Einverleibung in die Kirchdorf -Micheldorfer Sensenschmiedezunft und Zillm Austritt aus der Zunft von Freis.tadt (Kefermarkt) ansuchte, welches Ansuchen erst 1792 bewilligt 'Nurde. Durch diese Umzunftung kamen die 3 Kefermarkter Meister, unter ihnen Bartholomäus Kindler und Franz Xaver Hilleprand, zu Kirchdorf. Im Jahre 1787 suchte Anton Moser am Karpfenhammer bei Zettwing bei der Eisenobmannschaft in Steyr und bei der Landesregierung um Bewilligung des Umbaues des Mittelhammers in einen Sensen- und Sichelhammer an. Da das Wasserschloß beim letzten Hochwasser fast weggerissen ist, könne man jetzt um so leichter den Umbau vornehmen. Das Ansuchen wurde bewilligt. Alten und ausgedienten Sensenschmiedknechten wurde laut Verordnung von 1787 erlaubt, mit Sensen und Sicheln auf Märkten und Kirchtagen zu handeln. Im Herbst 1792 wurde vom Hammer in Pernlesdorf bei Kaplitz Krida angesagt, da das Werk seit Jakobi außer Betrieb war. Als freiwilligen Kriegsbeitrag spendete die Zunft am 1. Mai 1793 202 Gulden 30 Kreuzer. In diesem Jahre waren bei allen 8 Meistern 66 Sensenschmiedknechte in Arbeit, im Jahre 1802 waren es 67 Knechte. Als 1793 Andreas Jakob Moser, Besitzer des Hamme~s auf der Hangleiten, starb, erbte den Besitz sein Sohn, Oswald Moser, der damals im 30. Lebensjahr war. Er konnte nach einer im Zunftarchiv vorhandenen Aufstellung außer dem Haus- und Grundbesitz folgendes Inventar übernehmen: ,,1 großer Ziehammer, 7 Hammerambos, 2 Ziehambos, 1 Richtambos, 6 Blasbalg, 9 Handhamm<::r, 9 Abrichthammer, 2 große Schlögeln zum Hamme·r ankeilen, 3 Arbzangen, 4 Abschinzangen, 1 Krumpzange, 2 Maßlzangen, 6 kleine Zangen, 15 Cent. Zerrzeug, 10 Mezen Hammerschlag, in Betrieb sind 4 Feuerstellen. Im Braithammer, der abseits separat erbaut ist, befindet sich: (hier ist die Sperr des Wassers ober der Eingangstür angelegt worden) 2 Braithammer, 1 Schliffstein, 1 Breitbalk, l Braithammerzange, l Braitambos. Das Hammerl ist wiederum ein eigen Gebäuth, und befinden sich hierin: 1 Hammer} zum Abhammerln. Die Sperr ist hier neben der Eingangstür angelegt. Ferner'S vor-rätige Sensen sind verpackt in Fässer und versandbereit bei 1100 Stück, vorrätige Zerung: 8 Cent. Hammereisen und 4 Cent. Moik, 5 Cent. Stahl, fernevs sind auch beim Haus 6 Tagewerk Wiesen, 3 Tagwerk Holzgrund, 21S

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