OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 2

Lebensbilder kam ganz im Sinne seines Lehrers Anselm Pfeiffer die Naturlandschaft seiner Heimat nie zu kurz; so legte er das Naturschutzbuch des Bezirkes Grieskirchen an, auch war er volksbildnerisch tätig. Als eine Art reifer Alterserscheinung sehen wir, wie der Heimatforscher und Heimatlehrer schließlich in der Verfassung von Beiträgen zur Abstammung bedeutender Dichter Österreichs seine letzte Lebensaufgabe findet. Dazu kam auch ein äußerer Umstand. Für den hoch in den Sechzigern stehenden Mann war die Arbeitshäufung, die sich aus seiner Tätigkeit als Volksbildner, Naturschutzbeauftragter, Lehrer und Schul¬ leiter ergab, eine Überlastung. Ein Schlaganfall im Jänner 1942 riß ihn mitten aus der Arbeit. Zwar gingen die schweren nervlichen Erscheinungen weitgehend zurück, aber die Gehfähigkeit war behindert, die Sehkraft nahm ab; unverändert blieb nur der rastlose Forschergeist. Nun wollte er noch das mit unendlicher Mühe zusammenfassen, was er vor 1914 und nach 1935 gesammelt hatte. Da waren es vor allem Studien über die Abstammungsörtlichkeiten dreier bedeutender Dichterpersönlichkeiten Österreichs: Franz Stelzhamers, Ludwig Anzen grubers und vor allem Franz Grillparzers. Theodor Berger nimmt an, daß die Ahnen Anzengrubers und Grillparzers im Bereiche des Innviertler Tores, also im Grenzgebiete zwischen Innviertel und Landl, beheimatet waren. Berger möchte sogar den weiteren Raum zwischen Haag und Pram als „Anzengruberlandl“ bezeichnen, das Gebiet Pramet¬ Schildorn-Waldzell will er mit dem Namen „Stelzhamerlandl“ belegen. Auf jeden Fall ist Berger ein ausgezeichneter Beobachter, ein sehr eifriger Matriken¬ forscher, ein Wandersmann im Sinne W. H. Niehls. Somit könnte meines Erachtens — als Nicht-Germanist wage ich kein Urteil — nur eine neuerliche, ganz gründliche Forschung die biographischen Ergebnisse Theodor Bergers ins Wanken bringen. Urteile vom grünen Tische sind wie immer zwecklos und haltlos. In einer Art Trilogie „Landlehrer - Landgeistliche - Landärzte", an der ich seit Jahren arbeite, steht der Oberlehrer Theodor Berger in der vordersten Reihe. Ausgeprägte Idealisten seiner Art, Männer, die um ihre Überzeugung nach jeder Richtung hin kämpfen, werden von Tag zu Tag seltener. Eduard Kriechbaum (Braunau a. J.) Verzeichnis der wichtigsten heimat- und volkskundlichen Arbeiten Theodor Bergers Lose Blätter aus der Geschichte des Ortes Steinbach a. d. Steyr. Der Alpen-Bote Ig 47 (Steyr 1901) Nr. 28, 30, 36, 38, 40, 44, 46, 48, 50, 52, 56, 58, 62, 66, 68, 70, 72, 84, 86, 88, 90, 92. Aus der Geschichte der Messerer-Innung in Steinbach an der Steyr. Unterhaltungsbeilage der Linzer Tages-Post 1911 Nr. 35. Messerer Steinbach (Ein Gang durch die Entwicklungsgeschichte der Gegend). Der „Heimatgau“ Ig 4 (Linz 1942/43) S. 22 —31. Das Wappen der Steinbach Messerer-Innung (1437). Welser Anzeiger 1937, Unterhaltungs¬ beilage März. 185

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