OÖ. Heimatblätter 1950, 4. Jahrgang, Heft 2

Oberösterreichische Heimatblätter sein kann, liegt auf der Hand, da ja die antiken Straßen bis ins Mittelalter herauf als Fernstraßen in Verwendung blieben. Die Führung der Altstraßen erfolgte, soweit es möglich war, auf den Höhen und nicht in den Talniederungen. Wirkten auch die Täler selbst verkehrsfördernd, so wurde die Sohle selbst meist gemieden, da sie durch ihre unregulierten Flüsse und Bäche Überschwemmungen und Versumpfungen weitgehend ausgesetzt war. Die alten Straßen bevorzugten daher den Berghang oder suchten gleich lieber die Höhenrücken auf, um so den einschneidenden Seitentälern auszuweichen. Zur Ermittlung des Verlaufes alter Hauptverkehrslinien mag sonach der Name Hochstraße zweckdienlich erscheinen. Ich führe daher folgend die mir bekannten Bezeichnungen dieser Art an: 1. Großhochstraßer, Bauernhaus in der Gemeinde St. Peter bei Linz, rund einen halben Kilometer nördlich der Neuen Welt und rund 100 Meter östlich der Bundesstraße, hart am Rangierbahnhof gelegen. Das Gehöft wurde durch einen Luftangriff zerstört. Die Bundesstraße bildet hier Gemeindegrenze. 2. Kleinhochstraßer. Dieses ehemalige Bauernhaus liegt bei der Neuen Welt, hart an der früheren Reichsstraße, die einst in fast gerader Richtung von Kleinmünchen nach Linz zog. Eine Umlegung dieser Straße fand im Jahre 1830 statt, wo auf der Trasse der Reichsstraße im Zuge der maximilia nischen Befestigungsbauten ein Turm errichtet wurde und die Straße in die bogenförmige Umfahrung, wie sie die Bundesstraße heute noch bei der Neuen Welt zeigt, verlegt wurde. Der Name dieses, wie des vorgenannten Hauses bezieht sich ohne Zweifel auf die hier vorbeiführende alte Reichsstraße. Die Nennung des Großhochstraßers erfolgt erstmalig 1419 5), des Kleinhoch¬ straßers im Jahre 1483. Sekker sieht in dieser alten Reichsstraße die römische Verbindung von Lauriacum nach Lentia 6 3. In der Hochstraße, Bezeichnung einzelner Häuser in der Gemeinde Altaist. Das Haus Altaist Nr. 12 führt den Hausnamen „Hochstraß Die Bezeichnung betrifft die hier vorbeiführende Hochstraße MauthausenObenberg — Wartberg gegen Pregarten. Diese Straße, die heute noch die amtliche Bezeichnung Hochstraße führt, wird auch Salzstraße ge nannt und ist einer der ältesten, wohl vorgeschichtlichen Verkehrswege des Mühlviertels Ander Hochstraß. Das zur Gemeinde Saxen gehörige Dorf Eizendorf liegt an der von Saxen nach Mitterkirchen führenden Straße und wird im Jahre 1503 als „Eizendorf an der Hochstraß“ bezeichnet?). Das Haus Eizendorf Nr. 24 hat den Hausnamen „Hochstraßlehen“. 5) V. Handel-Mazzetti, Die Kapelle in Haselbach (St. Magdalena) und ihre Mutterpfarre Tauersheim (Steyreck). In: 66. Jahres-Bericht des Museums Francisco-Carolinum (Linz 1908) S. 42. *) F. Sekker, Rund um Linz. In: Heimatgaue Ig 2 (Linz 1921) S. 87. 160

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