OÖ. Heimatblätter 1947, 1. Jahrgang, Heft 4

Oberösterreichische Heimatblätter Als Erster hat Berchtold einen Abtkatalog und eine Geschichte des Klosters verfaßt, er war Sekretär seines Abtes, oft zu herber Kritik neigend, stets bemüht um die Reform klösterlicher Zucht. So ordnet sich aus vielen Einzelheiten dank der Leistung des Verfassers das Bild eines Mannes, der zu den merkwürdigsten Persönlichkeiten unserer oberösterreichischen Geschichte gezählt werden muß, nicht nur deshalb, weil er altes, sagenhaft gewordenes Geschichtsgut über ein „Erzbistum“ Lorch späteren Zeiten vermittelte, sondern auch, weil er selbst so lange wie eine Sagenfigur, von Geheimnissen umwittert, durch die historische Literatur gegangen ist. Heinrich Fichtenau Dr. Johann Obernhumer: Natternbach 1147-1947. Eine Geschichte der Heimat. 92 S. 4 Bildtafeln, 1 Karte. Linz 1947 (O.-H. Landesverlag). Von den oberösterreichischen Orten, die 1947 ihre 800 Jahr-Feier begehen konnten, hat Natternbach dank der langjährigen und gründlichen Studien seines Ehrenbürgers Theologie¬ professor Dr. Johann Obernhumer zur Jubelfeier eine sehr ansprechende Ortsgeschichte erhalten. Die im Druck erschienene Zusammenfassung des viel umfangreicheren Gesamtwerkes, dessen Drucklegung die Zeitumstände verhinderten, gibt ein auf gründlicher Quellenkenntnis aufgebautes Geschichtsbild der Siedlung am Sauwald, wobei die Geschichte der Grundherrschaften, der einst sehr ausgedehnten Altpfarre Natternbach mit ihren Kirchen, des Schulwesens, der Bauern¬ kriegsereignisse besonders eingehend behandelt werden. Wertvoll ist die Beigabe von Urbar¬ auszügen, einer Häuserchronik und der kurzen Lebensgeschichten bedeutender Natternbacher. Der Landesverlag hat dem mit ebenso viel Liebe wie Sachkenntnis dargebotenen Werk friedensmäßige Ausstattung gegeben. Dr. F. P. Der Schlern. Illustrierte Monatsschrift für Heimat- und Volkskunde, 21. Jahrgang (1947). Bozen (Verlagsanstalt Athesia). Jede Stimme, die aus Südtirol zu Österreich und zur Welt spricht, ist für uns an sich schon bedeutungsvoll. Der Reichtum des Heimatwesens dieser Landschaft hat sich in der Zeitschrift „Der Schlern“ ein angemessenes Organ geschaffen, das alle Bedürfnisse befriedigt. In gleicher Weise sind in der Zeitschrift heimatkundlich-geographische, historische, kunstgeschichtliche, natur¬ wissenschaftliche, volkskundliche und literarische Interessen berücksichtigt. Ausgezeichnet und stark vertreten sind die prähistorischen Beiträge. Die Zeischrift verfügt über einen Stab hervorragender Mitarbeiter aus Nord- und Südtirol, wobei die Schriftleitung der Kunst, Wissenschaftliches und Gemüthaftes, Zeitgeschichtliches und Gültiges im rechten Maße zu verteilen, vollauf gerecht wird. Die meisten Beiträge haben eine weit über Südtirol hinausgehende Bedeutung, so sind viele wertvolle Arbeiten des Volksschauspielforschers Dr. A. Dörrer im „Schlern“ veröffentlicht (z. B. eine volkskundlich allgemein interessierende Arbeit über „Spieltennen und Tanzhäuser in der Oktobernummer 1947 u. ff.). Jedes Heft bringt aufs neue, aus dem Stoff heraus, den unbeabsichtigten Beweis der engen kulturellen Verbundenheit Südtirols mit dem übrigen Öster¬ reich. Ausstattung und Druck, sowie die zahlreichen Bilder auf Kunstdruckpapier, runden das Bild einer ihrer Aufgabe bewußten, aber auch voll entsprechenden Zeitschrift. Verzeichnis der oberösterreichischen Neuerscheinungen Bearbeitet vom Institut für Landeskunde von Oberösterreich 3. Fortsetzung Altdorfer Albrecht und die Donauschule in Oberösterreich. Österreichische Kulturvereinigung Linz und Oberösterreichisches Landesmuseum Linz. Erste Ausstellung. Linz, 18. Oktober bis 16. November 1947. Katalog. Herausgeber: Österreichische Kulturvereinigung Linz. Für den Inhalt verantwortlich: Dr. Kurt Holter. 44 S. Linz 1947 (O. ö. Landesverlag). Arthofer Leopold: Christus oder Barabbas. Religiöse Gedanken. 32 S. [Kronstorf 1947) (Selbstverlag). 372

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