OÖ. Heimatblätter 1947, 1. Jahrgang, Heft 1

Oberösterreichische Heimatblätter Großteil wissenschaftlich erfaßt und beschrieben erledigt werden. In den „Heimatblättern“ ist ist. Wels besitzt 28.000 Inventarnummern, die Zeitschrift für die Heimathäuser und Orts¬ Freistadt einen vorbildlichen Sachkatalog von museen wiedererstanden; in einer ständigen 252 Museumsstücken, das Volkskundemuseum Spalte „Von unseren Heimathäusern“ wird Engleithen außerdem eine Fotokartei. Aller¬ das Sprachrohr geschaffen, das dem Aufgaben¬ dings gibt es gerade auf dem Gebiet der Er kreis der Heimathäuser dienen soll. Darüber fassung und Beschreibung der Sammelgegen hinaus wird ein „Führer durch die Heimat¬ stände für die meisten Heimathäuser noch viel häuser und Ortsmuseen Oberösterreichs“ an¬ nachzuholen. gestrebt, der alles Wissenswerte enthalten soll. Es ergeht hiermit jetzt schon an alle Kustoden Neben den Werten, die jeweils in der vollen die Aufforderung, den Beitrag für ihre Museen Ausnützung der Möglichkeiten eines Museums vorzubereiten. von der wirtschaftlichen Seite (Fremdenverkehr) bis zur Erziehung und Wissenschaft beschlossen Schließlich sei auf einige Gedenktage sind, ist es notwendig, auf das hinzuweisen, oberösterreichischer Museen verwiesen. Wäh¬ was an vielen Orten zu wünschen übrig läßt. rend des Krieges feierte das Museum von Viele Heimathäuser leiden an einem drücken¬ Hallstatt (gegründet 1844) sein 100-jähden Raummangel, besonders trifft dies auf riges und das Stadtmuseum von Bad Bad Ischl, Enns und Haslach zu. Nicht alle Ischl sein 70-jähriges Bestands¬ Gemeinden lassen den Heimathäusern die För jubiläum. In den 100 Jahren seines Be¬ standes ist das Museum von Hallstatt zu einem europäischen Begriff geworden. Dem Museum von Bad Ischl ist zu wünschen, daß es eine ähnlich befriedigende Lösung seiner Pläne finde. Möge die Stadtgemeinde er¬ derung angedeihen, die sie im Interesse der Gemeinde verdienen. Von den Kustoden wird viel Idealismus stillschweigend vorausgesetzt, ohne Bedacht darauf, daß auf die Dauer ohne finanzielle Unterstützung keine Anstalt des öf fentlichen Wohles, und das sind die Heimat¬ häuser ebenso wie die Schulen, bestehen kann. Die Pflege, Instandhaltung, Restaurierung und Ausstellung der Gegenstände erfordert nicht nur Kenntnisse, sondern auch Mittel Aus diesem Gesichtspunkt wäre ein Zusam¬ menschluß der Heimathäuser und Ortsmuseen zu einem Interessenverband sehr zu begrüßen. Die Aufgaben und Pläne der Hei¬ mathäuser, die ihren Hütern ein Zeugnis wunderbaren kulturellen Behauptungswillens in dieser Zeit ausstellen (die meisten Heimat¬ häuser planen Vergrößerungen und Neuauf¬ stellungen; die vollständige Neuaufstellung des Museums der Stadt Steyr ist derzeit im Gange) können nur verwirklicht werden in einer gemeinsamen Vertretung und durch die Ausschöpfung aller gegebenen Möglichkeiten. In allen die Heimathäuser berührenden Be¬ langen ist das Landesmuseum, Volkskundlich Abteilung, zuständig. Dies betrifft insbesondere die Fragen der Neuaufstellung, wissenschaft¬ lichen Bearbeitung, sodann die Fragen des Denkmalschutzes und der Heimatpflege, die von der Volkskundlichen Abteilung einvernehmlich mit den betreffenden Amtern bearbeitet und 88 kennen, was für ein bedeutendes Kapital nicht zuletzt für den Fremdenverkehr ein vorbild¬ liches, aus der Raumnot befreites Heimathaus bedeutet. Bad Ischl wäre neben seiner Auf¬ gabe als zentrales Salzkammergutmuseum im Herzen der Landschaft dazu vorherbestimmt, eine Darstellung des Salzbergbau- und Sa¬ linenwesens und der Entwicklung des Frem¬ denverkehrs zu zeigen. Sein 70-jähriges Bestehen konnte im Jahre 1946 das Mu¬ seum von Windischgarsten, sein 20j.ähriges das Heimathaus Freistadt feiern. Trotz seines langen Bestehens ist Windischgarsten über den engen Rahmen seiner Gründungszeit nicht hinausgewachsen. Auf die Bedeutung eines Heimathauses ge¬ rade in dieser- Landschaft braucht nicht hinge¬ wiesen zu werden. Sehr viel Eigenständiges ist aus dieser unerschlossensten Gegend Oberöster¬ reichs herauszuholen und harrt der Darstel¬ lung. Freistadt ist ein Musterbeispiel dafür, wie bei Eifer, Begeisterung und Hingabe selbst in Notzeiten ein vorbildliches Heimat¬ haus erstehen kann. Während des Krieges hatte sich die Zahl der Sammelgegenstände des Freistädter Heimathauses verdoppelt. Frei¬

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