OÖ. Heimatblätter 1947, 1. Jahrgang, Heft 1

Hoffmann: Österreich und das Land ob der Enns hoheit keinen wirksamen Besitz der Otfokare zu Steur Widerstand entgegen¬ 1192 von den Babenbergern setzen, sondern mußten sich ihr stufenweise Die 1254 zu Österreich erbt. WB ob der Enns und gänzlich einfügen. assau unter der EnnsV Da die Ausdeh¬ abgetrennten Gebiete. nung der österreichischen —Efero Linz Herrschaft in Nieder¬ Eus . wen österreich schon früh¬ TRAUN-Steyr — N zeitig (12. Jahrhundert) zum Abschluß und Still¬ Mr neuslant eiten stand kam, wurde Ober¬ Admontösterreich zum Brenn¬ Schladming punkt der territorialen Entwicklung. Zielbe¬ eorag wußt festigen die Ba¬ benberger hier ihre Positionen durch syste¬ matische Erwerbungen Peneu von Schlüsselstellungen Ci im Eigenbesitz, unter denen Regau- Vöckla¬ bruck 1189, Linz 1211, Wels 1216, die große Herrschaft Wachsenberg 1224 die wichtigsten sind. Unter Herzog Friedrich II. fassen schließlich die Babenberger durch ein Erbe seiner Frau aus dem Geschlechte der Andechs-Meraner mit der Erwerbung von Schärding und Nied westlich des Haus¬ rucks und am Inn Fuß und bereiteten so erstmals den Vorstoß Österreichs bis dorthin vor. Zur selben Zeit, als Österreich im Jahre 1245 zu einem Königreich erhoben werden sollte, scheint sich im Landschreiberamte zu Enns (1240) das bisher in verschiedene Herrschaftsgebiete aufgegliederte Land ob der Enns als eigene politische Einheit abzuzeichnen. Der Tod des letzten Mannessprossen aus dem Hause der Babenberger (1246) bereitete dem glänzenden Aufstieg des österreichischen Staatswesens, das auch auf beachtlich kultureller Höhe stand, ein vorläufiges Ende. Merkwürdigerweise hatten jedoch die Bestrebungen Baierns, Österreich zu erwerben, von Anfang an keinen rechten Erfolg. Die Österreicher fühlten sich damals schon als ein von den Baiern unterschiedliches Volk und wir werden sehen, daß der stammesmäßige Gegensatz sich im Laufe der Jahrhunderte immer mehr vertiefte. So wie die deutsche Be¬ zeichnung „Ostmark“ für Österreich erst eine von neuzeitlichen Geschichtsforschern gebrauchte Übersetzung der frühmittelalterlichen lateinischen Bezeichnung für Öster¬ reich ist, ist die Entdeckung, daß die Österreicher eigentlich Baiern seien, auch 21

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