OÖ. Heimatblätter 1947, 1. Jahrgang, Heft 1

Hoffmann: Österreich und das Land ob der Enns Die römischen Provinzen (insbesonders Noricum) auf dem Boden des heutigen Österreichs. Castra Regina Pu n e Aug, Bojodurumud Augusta Windelicum Vindobona . VN Bedaium ue NORKC Saberie NNINNBINNEN grnn eneons NORICU mm e e. ebio. eeg NR A Aoulesac s ADRIAS Welser Stadtbezirk ---- Römerstrassen znn, Grerize des heutigen Österreichs. Alpenkamm westlich dieses Flusses ununterbrochen im Verbande mit der jeweiligen Herrschaft in Mitteleuropa, während Niederösterreich erst ein halbes Jahrtausend später endgültig dem westlichen Abendlande gewonnen wurde. Um 550 machte sich der baierische Stamm im ganzen Donaulande vom Wiener¬ walde bis über Regensburg hinauf seßhaft und übernahm so das Erbe des alten Norikum, nach dem er bisweilen auch sein Land benannte. Wir müssen uns, wenn wir an das alte Stammesherzogtum Baiern denken, von der Vorstellung des heutigen Staates Bayern, der seine derzeitigen Grenzen erst unter Napoleon erhielt, freimachen; dann werden wir erkennen, daß ursprünglich sein natürlicher Schwerpunkt in Österreich lag. So ist es auch erklärlich, daß in Anknüpfung an die spätrömische staatliche und kirchliche Verwaltungseinteilung, derzufolge die Stadt Lorch-Enns auch der Sitz eines christlichen Bischofs war, dieser Ort noch bis zum Einbruche der Awaren um 700 eine führende Stellung einnahm. Seitdem bildete die Enns die östliche Grenze des baierischen Stammes, der zeitweise sogar hinter die Traun zurückweichen mußte. Das Land ob der Enns war so zur baierischen Grenzmark im Osten geworden, eine Eigenschaft, die uns

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