Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

(heute Stadtplatz 29) in den Bauplatz des Rathauses einbezogen werden mutzte. Es war nämlich festgestellt worden, daß ohne Einbeziehung dieses Platzes eine symmetrische Fassadenbildung, in Bezug auf den Rathausturm, nicht erreicht werden könnte.^) Im Oktober 1771 wurde der Rathausturm vom Zimmermeister Reylbacher ein- gedecMI und im Februar des folgenden Jahres zeigte Mayrhofer den Räten an, „datz endlich die zeit ankome für zu denken, wie mit Formirung des mit Rupfer eingedeckten Rathhauß Thurms und dessen Vergällung" begonnen werden sollte. Auch Fensterkörbe müßten angeschafft werden. Der Rat überließ es ebenfalls dem Gutdünken Mayrhofers geeignete Bestellungen zu machen.^) Steueramts- fchreiber Iohanrr Raltenböck fertigte auf Pergament eine Erinnerungsfchrift an, die er am 4. April 1772 dem Rate überreichte. Sie sollte in der Krone des österreichischen Doppeladlers, der die Turmspitze schmückte, zum immerwährenden Gedenken an den Rathausbau, verwahrt werden??) Rach einer Bauzeit von rund sieden Jahren war der Umbau des vorderen Gebäudes beendet. Ende Juli 1773 wurden Linrichtungsgegenftände aus dem Nachlasse des Schwiegervaters des Administrators von Bendel um 300 Gulden angeschafft und neue Gfen für die Zimmer des Rathauses bestellt. „Der Bürgerschaft zu lieb" unternahm Bürgerineister Reichard von paumgartten allf „eigene Rosten" im April 1775 eine Reise nach Linz, um dort Landrat von Spann verschiedene Angelegenheiten der Stadtverwaltung vorzutragen. Das Hauptanliegen war der Ausbau des Hintertraktes, über den er eine vom Bau- beauftragten Mayrhofer verfaßte Rostenaufstellung vorlegte. Leider mußte der Bürgermeister erfahren, daß dem Weiterbau nur dann zugestimmt werden könne, wenn „man hierzu mit aigenen geldern versehen ist". Der lliagistrat dürfe auch kein Mündelgeld oder anderes Rapital ohne Genehmigung der „Höchen Stölle" aufnlehmen. Mündelgelder, die eine Höhe von too Gnlden überstiegen, müßten der Landschaft überwiesen werden. Ebenso dürften Unterstützungsbeträge für Arme nicht mehr aus der Stadtkasse gegeben werden, diese sollten vielmehr sofort von den Bürgern und Grundherrschaften eingehoben werden. Der Rat beschloß, wegen Fortführung des Rathausbaues, nochmals eine schriftliche Eingabe zu machen, der ein Bericht Mayrhofers angeschlossen werden sollte.80) Der Bau wurde fortgeführt, denn die Ratsprotokolle vermerken, daß der Gber- stadtkämmerer Baurechnungen über das 3. und 4. Ouartal {775 verlegte?') Der Genannte hatte sich öfters gezwungen gesehen, eigenes Geld vorzuschießen; als er am 17. Mai (775 die Ausgaben für das vorhergehende Jahr bekanntgab, er- suchte er, man möge die von ihm vorgestreckten Beträge nach Möglichkeit^) zurückzahlen. Inzwischen war auch aus Linz die Erlaubnis zum weiterbau, am {5. Juli sogar der Auftrag eingetroffen, daß das „Rathauß annoch Heuer zu Ende gebracht werden solle".83) Tatsächlich konnte am 26. Oktober das Ratskollegium die erste Sitzung im neuen Sitzungssaal abhalten. Dieser trägt eine Stuckdecke, man betritt 76) RP 1765.107. m RP 1771,327. 78) RP 1772,51. 79) RP 1772,116. 80) RP 1775,81. 8!) RP 1775,219,352. 82) RP 1775,121. — 83) RP 1778,95. . . nach Thuenlichkelt des Cahsae Zuestandts . .

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