Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

ihn durch eine mit Einlegearbeiten verzierte Fliigeltüre, deren Türgewände aus rotem Marmor gefügt ist. Anläßlich der ersten Sitzung im neuen Ratssaale verfaßte Stadtschreiber (Magi- stratsdivektor) Matthäus Guggenpichler nachstehende lateinische Gedenkschrift. Guggenpichler hält in dieser fest, daß am t6. Gktober die erste Ratssitzung im wiederhergestellten Sitzungssaal abgehalten wurde. Der Stadtsenat möge (bei seinen Beratungen) des kaiserlichen Rechtes und der Gerechtigkeit Gottes eingedenk sein und immer durchdachte Beschlüsse fassen. Der Stadtschreiber schließt mit dem Wunsche, die Nachfolger mögen seiner, des Matthäus Guggenpichler, zu dieser Zeit Stadlschreiber, gedenken. Die Großbuchstaben der Gedenkschrift ergeben zweimal die Zahl 1778 (Ehrono- gramm), also das Jahr, in dein di<e erste Sitzung abgehalten wurde. Das als Mittelpunkt des städtischen verwaltungslebens von payberger geplante Rathaus zählt zu den architektonisch bemerkenswertesten Gebäuden der Stadt. Durch monumentale Pilaster, die bis zur pöhe des Dachgeschoßes reichen und durch den vollen Ausbau der Schauseite wird die Höhenausdehnnng des Baues betont und der Eindruck eines dritten Stockwerkes hervorgerufen. Im Jahre 1956 wurde das Dachgeschoß tatsächlich ausgebaut, um für die Verwaltung der größer gewordenen Stadt Platz zu schaffen. Die barocken Fensterverdachungen der Fassade sind geschwungen, die Felder zwischen ihnen und den Fensterumrahmungen weisen Flachreliefs auf. über dein Eingangstor, dessen Gewände aus Granit gehauen wurde, befindet sich der einzige offene Balkon des Stadtplatzes und ist von einem kiuistvoll gearbeiteten schmiede- eisernen Gitter umgeben. Ein Relief des Stadtwappeiis und die Jahreszahl {771, das Jahr, in deni der Bau der Fassade vollendet wurde, zieren die Wand über der Balkontüre. Im Gegensatz zu der prächtig ausgestatteteii Fassade des Rathauses ist der L)of mit seinen glatten Mauern, einfachen Fenstergewänden und schlichten Arkadeii

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