Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

gearbeitet haben, und bereits am 19. Februar 1721 lag dem Magistrat ein Ansuchen des "Maurer Palirergesöll." zwecks Aufnahme in den "Bürger- und Meisterstand" vor.·Nach der Übergabe des Hauses (heute Pfarrgasse 2) und Handwerks durch Prandstetter und der Vorlage eines Meisterstücks [1692] wurde Hayberger am 18. April die Aufnahme in den Meisterstand zugesichert, und am 10. Juni 1721 legte er vor dem Rat der Stadt den Bürgereid ab (1693]. Im Laufe der Jahre zog Hayberger alle wichtigen öffentlichen Ämter der Stadt an sich. 1733 - 1747 war er Mitglied des Äußeren Rates (1694], 1748 - 17 55 Mitglied des Inneren Rates. 1738 wird er als Stadtfähnrich und 1752 als Stadthauptmann (1695] genannt. Bis 1756 übernahm er die Aufgaben eines Brücken- und Brunnenverwalters, Stadtkämmerers (seit 174 l) und Oberstadtkämmerers. Schließlich wurde er durch eine kaiserlich-königliche Wahlresolution vorn 30. September 1755 zum k.k. Stadtrichter ernannt (1696] und am 9. August 17 58 durch den Rat der Stadt zum Bürgermeister gewählt [1697]. Dieses Amt hatte er bis zu seinem Tode 1764 inne. 17 59 übernahm er auch noch die Aufgaben eines Vorstehers des Maurerund Steinrnetzhandwerks (1698]. Ferner war er Rektor der Corporis-Christiund der Josephs-Bruderschaft sowie Vorsteher der St.-Johannis-Baptista-Bruderschaft. Hayberger starb am 7. März 1764 (1699]. Für sein Seelenheil stiftete der Rat der Stadt 12 Messen bei den Kapuzinern (1700]. Nahezu ungeklärt ist Haybergers Steyrer ßautätigke~t. Der Bearbeiter stößt hier auf den Umstand, daß die Bauakten der betreffenden Zeit nach 1918 vernichtet wurden [1701] und auch die Stadtrechnungsbücher der entsprechenden Jahre fehlen [1702]. Es haben sich offensichtlich auch keine Autographen Haybergers erhalten [1703]. Innerhalb des umfangreichen Steyrer Bürgerhausbestandes der Mitte des 18. Jahrhunderts, der nach dem Stadtbrand von 1727 entstand, dürfte es mehrere bisher nicht erkannte Werke Haybergers geben. Die verschiedentlich mit Hayberger in Zusammenhang gebrachten Bürgerhäuser [l 704] sind teilweise durch spätere Er·neuerungen völlig verändert, wie die Häuser Sierninger Straße 53 [l 705] und Schiffsmeistergasse 11 [1706], oder es handelt sich um schlichte Baukörper wie Schulstiege l [1707]. Den reichen Bestand des 18. Jahrhunderts zeigen dagegen die Häuser Stadtplatz 30 (Siebe~stern-Haus) [ 1708] und Stadtplatz 12. Ihre Fassaden können jedoch nicht Hayberger zugeschrieben werden. Stadtplatz 30 dürfte erst um 1770 entstanden sein und zeigt eine strenge, geradlinig-tektonische

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