Johann Gotthard Hayberger 1695-1764

EXKURSE 1. Zum Leben und Werk Gotthardt Haybergers (1695 - 1764) Über die Persönlichkeit Gotthardt Haybergers, vor allem seine Tätigkeit und künstlerische Entwicklung als Baumeister, fehlt bis heute eine umfassende Untersuchung [1683). Einzig seine Tätigkeit in St. Florian konnte in jüngster Zeit durch Thomas Korth geklärt werden [1684). Für Kremsmünster brachten die Untersuchungen von Leonore Pühringer-Zwanowetz einige neue Erkenntnisse [ 1685), eine Verbindung Haybergers mit zwei dortigen Bibliotheksentwürfen ist allerdings abzulehnen [1686). Weitgehend im dunkeln liegt Haybergers Tätigkeit in Steyr. Dies gilt sowohl für die Planungs- und Baugeschichte des Rathauses als auch für seine Arbeiten an Steyrer Bürgerhäusern. Nahezu ungeklärt ist seine Tätigkeit in Seitenstetten, wo er nach dem Tod Joseph Munggenasts (1741) die Leitung des Klosterbaus übernahm. Die bisher umfassendste und zuverlässigste Darstellung seines Lebenslaufes und seiner Steyrer Tätigkeit bietetein Aufsatz Erlefried Krobaths von 1967 [1687), der von der Forschung bis heute nicht zur Kenntnis genommen wurde [1688). Er bildet die Grundlage der folgenden Zusammenfassung. Johann Gotthardt Hayberger wurde am 28. April 1695 in Peuerbach bei Grieskirchen/OÖ. als Sohn des aus Bruck zugewanderten Maurermeisters Paul Hayberger geboren [1689). Die nächste Erwähnung findet sich erst im April des Jahres 1720. In einem Ansuchen an den Magistrat der Stadt Steyr schreibt Hayberger, der offensichtlich dort ansässig war: " [...] habe auch das Maurer Handwerch erlehrnet und ausgelehrnet undt mich darinnen seithero solchergestalten perfectionieret, das ich dermalen die Stöll eines Maurer Palliers versehe" [ 1690). Es ist anzunehmen, daß Hnyberger die Lehrzeit im väterlichen Betrieb verbrachte. Eine weitere Schulung könnte im Prandtauer-Umkreis erfolgt sein. Dafür sprechen die offenen Anlehnungen der Admonter Planungen an Projekte und Bauten Prandtauers in Klosterneuburg, St. Florian und Garsten [1691). Über eine Wanderzeit oder eventuelle Reisen ist nichts bekannt. In Steyr dürfte er als späterer Schwiegersohn des Stadtmaurermeisters Hanns Prandstetter (Prandstötter) - er heiratete 172 l die Tochter Margaretha, Witwe des Maurerpoliers Matthias Gallbrunner - in dessen Geschäft als Polier

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