Projektdokumentation "Nationalsozialismus" der HBLA Steyr 1992/93

Judentum - Judenve,folgung in der NS-Zeit 1. Einleitung - Beginn des Antisemitismus Das jüdisch-religiöse Volkstum hat seine Wurzeln ca. 4000 v. Chr. Wie man im alten Testament nachlesen kann, ist die Geschichte der Juden sehr bewegt. Sie mußten von Anfang an um ihren Glauben kämpfen. Wahrscheinlich auch deshalb, weil sie als erste an einem Eingottglauben festhielten . Auch der Antisemitismus hat seinen Ursprung keineswegs erst in der NS-Zeit. Bereits mit antiken Völkern, wie z. B. den Babyloniem und den Römern begannen die Konflikte. Durch die Diaspora (70 v. Chr.) wurden die Juden in die ganze Welt zerstreut und kamen u. a. auch in den christlichen Kulturraum. Papst lnnozenz ( 1198 - 1216) setzte schließlich das erste Zeichen der kirchlichen Judenfeindlichkeit , indem er eine besondere Tracht anfertigen ließ, darunter auch den Davidstern, den später auch Hitler verwendete. Einer der Gründe für den Judenhaß war der Vorwurf, daß die Juden den Erlöser Jesus Christus umgebracht hätten. Außerdem waren sie im Mittelalter als einzige zum Geldhandel berechtigt (kanonisches Gesetz) und wurden somit teilweise zu wohlhabenden Bürgern. Vor und besonders nach dem 1. Weltkrieg kam es wieder verstärkt zu antisemitischen Tendenzen, die in der Ideologie des Adolf Hitler gipfelten. 2. Judenve,folgung in der NS-Zeit Adolf Hitler plante die systematische Ausrottung der Juden und anderer unerwünschter Volksgruppen, wie z.B. Sintis und Roma, vom Beginn seines politischen Strebens an. Er machte sich dabei den schon bestehenden Judenhaß der Bevölkerung zunutze und stützte sich bei seinem Vorgehen auf verschiedene Rassentheorien: - Rassen werden als kulturell höherstehend bzw. minderwertig beschrieben. - Rassenmischung zerstört die Kultur und die Lebensfähigkeit des Volkes - Die Erbgesundheit des Volkes ist von genetischem Verfall bedroht. Die Nationalsozialisten glaubten demnach, als arische Rasse zur Herrschaft über andere bestimmt zu sein. Schon den Kindern wurden in der Schule die Grundsätze der Rassenlehre eingebläut. Es gab dafür unterstützende Broschüren für den Unterricht, die den Lehrer zur „richtigen" Erklärung der Judenfrage anleiten sollten. Ein erster Schritt gegen die Juden wurde am 1. 4. 1933 gesetzt. Das Deutsche Reich rief zum 17 Nr. 5

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