Projektdokumentation "Nationalsozialismus" der HBLA Steyr 1992/93

1943 17. Okt. 1944 Herbst 1944 Rüstungskonjunktur undKriegsgreuel Die letzten 2 „Ferdinande" fuhren bei der Siegerparade 1945 über den Roten Platz in Moskau, nachdem sie eigens dafür wieder repariert worden waren. Produktionsziel von 150 Panzern/Monat mit 4.800 Arbeitern fast erreicht. Einsatz von Arbeitern aus dem KZ Mauthausen Luftangriffe auf Verkehrsziele und Ortsgebiete, Ni-Werk schwer getroffen Gestapo-Aktion gegen eine Widerstandsgruppe im Ni-Werk. Anna Strasser aus St.Valentin ließ sich auf die Verbindung mit einer aus Ausländern bestehenden Widerstandsgruppe des Ni-Werkes ein und übernahm sogar eine Listenführung, obwohl sie stets darauf hingewiesen worden war, daß eine weitere Werbung von Mitgliedern nur ohne Liste erfolgen müßte, um von der Gestapo nicht ertappt werden zu können. Sie wurde mit der ganzen Gruppe kurz vorWeihnachten 1944 von der Gestapo ausgehoben, verhaftet und ins Kreisgericht St. Pölten gebracht. Das Konzentrationslager St. Valentin Die Gründung des Nebenlagers zum KZ Mauthausen in St.Valentin war auf den Arbeitskräftemangel in der Bauwirtschaft und in der Rüstungsindustrie zurückzuführen. Das KZ bestand aus einem Verwaltungsgebäude und ca. 10 Baracken, in denen 800 - 1500 Häftlinge untergebracht waren. Es waren Facharbeiter aus Polen und anderen Ländern, es waren auch einige hundert Juden darunter und viele Bayern. Farbmarkierungen und Buchstaben an der Kleidung machten die Unterschiede in der KZ-Hierarchie deutlich. Besonders grausam waren die Capos, Kriminelle, denen die Aufsicht über ihre Mithäftlinge übertragen wurde. Die SS-Bewachungsmannschaft brachte die Häftlinge zurTag- und Nachtschicht in die Hallen des Ni-Werks, die ausschließlich von SS-Leuten bewacht wurden. KZ-Häftlinge kamen nach e inem längeren Aufenthalt in Mauthausen in das Nebenlager. Je nach Qualifikation erwartete sie dort eine unterschiedliche Behandlung. Das Leben der Leute, die beim Stollen- und Bunkerbau im Werk sowie bei der Errichtung des Viehdorfer Stollens eingesetzt waren, galt wenig. Das Sterbebuch nennt besonders bei jungen Menschen aus Osteuropa ,,Herzschwäche" , ,,Lungenentzündung", ,,Hitzschlag", ,,Erschöpfung" als Todesursache. Besonders grausam verfuhr der Werksschutz mit KZlern. Manche wurden erschlagen, auf andere hetzte Sicherheitschef Beck seine Bluthunde. Widerstand gegen das, was ihm angetan wurde, konnte kaum jemand leisten. Dennoch gab es Versuche von Sabotage. Flüchtende Häftlinge wurden entweder gleich erschossen und verschan1, oder gefangen und erhängt. 13

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