"Großfahrt" in die Gottschee 1939

Fahrt nach Morobitz. Die Gottscheer Jungen wollen uns nun die weitere Um¬ - wollen uns etwas von ihrem Gettscheerland gebung zeigen. An einem klaren Morgen besteigen wir wieder unsere Stahlrösser und fahren los gegen Süden. Heiss brannte die Sonne und staubig war die Strasse, bald darauf auch wir, als wir schwitzend bergan traten oder schoben. Wir trafen Zigeuner am Wegesrand. Die Jungs erzählten uns dass diese Zwangsweise hu Strassenarbeiten herangezogen würden... nun freiwillig arbeiteten sie wirklich nicht ,dass sah man ihrer Arbeitsweise und vor amm allem ihrer Arbeitstempo an. In lustiger Fahrt fuhren wir dann abwärts, Eichwald Wiesen und Felder und unten am Bach eine kleine Mühle Richtig heimatlich mutet uns die Landschaftan, mit den wir sauberen deutschen Bauernhöfen und Dörfern. Je weiter aber nach Süden kamen, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Bald waren wir im richtigen Karst. Die Felder und Wiesen sind durchhöhlt. Dolinen, so tief und weit dass man grosse Häuser hineinstellen könnte neben kleineren, die die Wiesen fast unbrauchbar machen. Wie schwer haben doch hier die Bauern zu arbeiten. Auch das Gras ist kurz und wenig saftig. Wiederum müssen wir unsere Räder - schieben -- wie leicht geht das doch ohne Gepäck und dann gehts im leichten Gefälle in einen sauberen Ort hinein. Morobitz Wir stellen unsere Räder in eine Scheune. Der Küchendienst geht in Begleitung des Geldscheiches einkaufen. Es gibt Selchfleisch, Wurst, Brot und Käse, Auch Himbeersaft wird eingekauft, denn wir haben uns nach der Fahrerei auf den sonnenbestrahlten, staubigen Strassen einen Trunk ehrlich verdient Wir, die Unbeschäftigken, hören indes die Mittagsnachrichten ab - wir fühlen uns mit der Heimat verbunden im Kreise der deutschen Kameraden aus der Gottschee. Ein grosses Gästebuch liegt auf, Hier lesen wir die Zeilen, die Deutsche aus allen Gauen des Reiches, die auch der Gottschee einen Besuch abstatteten, hier eingetragen haben. Auch wir tragen uns ein, und schreiben Worte Ulrichs von Huttens "Deutschland ist da, wo starke Herzen sind." In lustiger Stunde halten wir gemeinsam Mittag. Die Gottscheer Jungs sind unsere Gäste. Wir sind stolz auf unsere Kocherei, weil sie sichtlich Anklang findet. Dann wandern wir aus. Viele bunte Dirndlkleider leuchten freundlich und in lustigem Geplauder gehen wir aufwärts auf die Krempe", es ist dies ein feiner Aussichtspunkt. Wenn wir gegen Norden blicken sehen wir weithin fast nur Gottscheer land, deutsches Land! Voll stolz zeigen uns die Jungen ihre Heimat. Deutschland! Im Süder aber zieht sich der Karst gegen das Meer, nach dem wir noch vor wenigen Tagen Sehnsucht hatten. Nun aber sind wir zufrieden, dass wir

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