Garsten 1959

J o s e f P e r n d l : DIE STIFTSKIRCHE VON GARSTEN 1 . BAUGESCHICHTE Die millelalterliche Stiftskirche war ein bescheidener, dem Hir­ sauerfypus entsprechender Bau: querschifflose Pfeilerbasilika mit verlängertem und über den beiden Seitenschiffen erhöhtem Millel­ schiff, am Westgiebel ein dachreiterartiges Türmchen. Abt Anton II. S p i n d I e r (1613-1642) unternahm ab 1 616 eine erste Barocki­ sierung: Vereinheitlichung des Raumes durch Abtragung von Lett­ ner und Zwischenwänden unter baulicher Leitung von F r a n c e s c o S i I v a, Kremsmünster; künstlerisch sehr bedeutsame Neueinrich­ tung mit frühbarocken Altären von .Hans Spindler, pildhauer; Hans Schiele, Dischler; Georg Scheible, Maaler von Weilhaimb in Bairn " ab 1618. Abt R o m a n R a u s c h e r (1642-1683) entschlo� sich jedoch zum gänzlichen Neubau von Kirche und Kloster. Er berief zur Planung und Ausführung P i e t r o F r a n c e s c o C a r I o n e, nach dessen Tode übernahm ab 1680 sein Sohn C a r I o A n t o n i o C a r I o n e die Leitung des Baues. Am 26. 3. 1677 begann man mit dem Abbruch der alten Kirche. Baupolier war B e r n a r d o S p a z i o. Als Steinmetze arbeiteten Petrus Magnus R o �. Johann Jakob C a n e v a I e und Giovanni Battista S p a z i o, ein Bruder des Poliers. Johann Peter S p a z, Linz, lieferte die Marmorsäulen, Johann Baptist S p a z die Marmorschranken. Am 6. April 1682 be­ gannen die Stukkateure ihre Arbeit. . Die Leitung hatte G i o v a n n i B a t t i s t a C a r I o n e, der die figuralen Teile übernahm, den or­ namentalen Schmuck verfertigten Bartolomeo C a r I o n e, Domenico G a r o n und Peter C a m u z z i. Im August 1682 kamen die Fresko­ maler: Michael Christoph, Michael Georg und Johann Bernhard G r a b e n b e r g e r aus Und, Wachau; Michael Christoph, der jüng­ ste der drei Brüder war Prinzipal. An der Einrichtung arbeiteten 35

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