Garsten 1959

wohne!', doch der Sprengel war raummä�ig sehr gro�, denn er reicht vom Laussa.-Bach und der Frenz, entlang der heutigen Landesgrenze gegen Steiermark und Niederöste , rreich bis zum Neustifter Bach. In dieser provinciola ( = kleine Provinz), in deren Nordostecke zu­ nächst der Ha.uplorl Gaflenz la, g, entwickelte' sich bald e,in andere•r Mark·!, der wirlscha.ftlich eine schwere Konkurrenz bedeule, te, nämlich W e y e r. Hier war auch schon 1259 e,ine Kirche zu Ehren Johannes des Evangelisten erbaut worden. Bald halte die Toch.fe·r die Mutter wirtschaftlich weil überflügelt, doch kirchlich blieb noch immer da-s alte Verhältnis. F reilich, Weyer ha, tte schon seit dem 14. Jahrhundert das Begräbnisrecht, der Pfarrer von G alle · nz exponierte sei•i 1573 ständig e,inen Koopera,lor in Weyer, ja es gab Zeilen, wo sich de , r Pfarrer mehr im Filialort aufhielt als an seinem Stammsitz. Die Lon­ storler Matrikel des Bistums Passau aus de•r ersten Hälfte des 14. Jahr­ hunderts nennt a • ls Pla.rrorl bezeichnender We,ise nich • t Ga, llenz, son­ dern Weyer. Doch die endgültige kirchliche Selbs.fändigke,it konnte Weyer ersI 1 643 durchsehen. Schon 1783 war die Errichtung weilernr Kirchen in Kleinreifling und Oberlaussa angeordnet worden, land aber ebenso wenig Aus­ führung wie in Reichraming. Es blieb e.rsl unsere,n Tagen vorbehalten, hier durch die Errichtung eines Seelsorgesprengels in K I e i n r e i f - 1 i n g Abhilfe zu schallen. Wir haben eingangs euch schon von der Schenkung König Kon­ rads I I I . an Berthold gesprochen. Unter Abt Ulrich 1. (1234-1240) le • i­ te!E, aus diesem Besitz da-s Still Garsten das Recht auf die lnkor­ po-ra.lion der Kapelle zu Ehren S 1. M a g d a I e n a s in Haselbach ab, verzichtete aber darauf, hier einen eigenen Seelsorger anzustellen. Die Kapelle wurde vorerst von Tauersheim (Rechtsnachfolgerin die­ ser Pfa,rrei ist später Steyregg geworden) und schlie�lich von der Stadlpfarre Linz aus betreut, bis nach manchem Hin und Her 1783 ein eigener Vikar für SI. Magdale•na aus dem Still Garsten entsendet wurde. Allen diesen ehemaligen Garslner Pfarreien samt ihren Kirchen und Kapellen merkt man bei näherem Zusehen den jahrhundertealten Zu­ sammenhang mit Ga,rs!en noch an. Von diesem Klosle . r aus gingen immer wieder ne·ue Impulse in die Pfarreien. Be.sonders d'euHich sind noch heute beinahe überall die Spuren der Barockisie-rung erkenn­ ba,·. Abt Anselm Angerer hat in vielen Kirchen neue Altäre konse­ kried, die heule noch an die allen Zusammenhänge erinnern. Es lohnl sich daher zweifellos bei einem Ausflug in das Steyr- bzw. Ennstal oder bei einem Besuch von SI. Magdalena bei Linz • liebe­ voll und dankbar ve·rgangener Zeiten zu gedenken. 34

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