Die Stiftskirche von Garsten

Der Zugang zum Kapitelsaal wurde mit 14 großen Bildern der hervorragendsten Garstner Professen geschmückt 133 ). Im Grundriß war geplant, das große Monument des Grafen Georg Achaz von Losenstein in der vorderen Nische der Südseite aufzustellen und jene von Dietmar V. und Georg III. in den zwei Querschiffarmen gegenübergestellt unterzubringen. Der Altar wäre in diesem Fall freistehend in die Mitte der Kapelle gekommen, „nach romanischer monier “ , wie sich Carlantonio ausdrückte 134 ). Dies behagte jedoch Abt Anselm nicht. Er wünschte sich einen Altar in der Südwandnische mit holzgeschnitztem Aufbau. Zur Stuckzier der Decke wurde Giovanni Battista Carlone verpflichtet. Die Bauarbeiten waren gegen den Sommer des Jahres 1687 hin vollendet, die Stuck ­ arbeit an der Decke war Mitte Juli fertig und kam auf 200 fl. 185 ). Die Fresken wollte Franz Anton durch den Dommaler von Passau Tencalla ausführen lassen. Da dieser sich nicht frei machen konnte, mußte sich der Graf damit einverstanden erklären, die Arbeit auf nächstes Jahr zu verschieben 136 ). Nun sandte Abt Anselm zu dem unterdessen in Schloß Gschwendt eingetroffenen Grafen einen Maler — es dürfte Johann Peter de Buschier gewesen sein — , dessen Entwürfe auch akzeptiert wurden, so daß die Arbeit noch in diesem Jahre zur Voll ­ endung kommen sollte. Die Fresken mißlangen jedoch und mußten wieder herabge ­ schlagen werden. Die neuerliche Ausführung wurde dann dem kurz zuvor aus Krems ­ münster nach Steyr übersiedelten Antonio Galliardi übertragen 137 ). Da Franz Anton keinen Schnitzaltar wünschte 138 ), wurde der Hauptaltar an der Südwand durch Giovanni Battista ausgeführt. Er kam auf 230 fl. zu stehen. Resifeld malte dazu zwei Bilder für 200 fl. Der Altarraum wurde mit einem „Speisgätter mit sprengwerk “ für 24

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