Führer durch das Chorherrnstift St. Florian

Die Große Orgel der Stiftskirche wurde von dem beri.ihmten Orgelbaumeister Franz Xaver Krismann aus Laibach 1770 - 1774 erbaut. Sie ist ein ganz ausgezeichnetes barockes Werk, das mit den verschiedenen Eigenheiten der damaligen Zeit versehen war: Kuckuckruf, Vogelgezwitscher und Trommelschlag. Sie hatte urspr i.in glich 74 klingende Register, 4542 Pfeifen aus Zinn und 688 aus Holz. Bemerkenswert ist , daß die großen Zinnpfeifen im Prospekt intoniert sind; die größten davon haben eine Länge von 11 m, einen Durchm·esser von 45,5 cm, einen Um.fang von 1,5 111 und ein Gewicht von 245 kg. Die Orgel wurde wiederholt umgebaut, besonders 1875 und 1930 durch die Firma Mauracher. Auch heuer wird wieder eine Restaurierung der Orgel vom Orgelbaumeister \'v'ilhelm Zika vollendet, bei der in 3 Manualen und im Pedal das barocke Werk Krismanns wieder hergestellt wurde, während im 4. Manual die modernen Register vereinigt sind. Das \'v'erk verfügt jetzt über 7342 Pfeifen , von denen 60 °1o neu gemacht wurden, 779 Pfeifen sind aus Holz, 5666 aus Zinn, 132 aus Kupfer, 766 Zungenpfeifen. Der Orgeltisch besitzt 121 Register; 103 klingende und 18 Hilfsz i.ige. Die Orgel hat noch aus einem zweiten Grunde Weltruf erlangt. Sie ist die Orgel, die dem jungen Bruckner dauernde Eindrücke vermittelte, die er als Stiftsorganist an hohen Festtagen spielte und auf der er später wiederholt seine Kunst vorgeführt hat. Die Seitenorgeln li eß Propst Matthäus Weißenberg 1691 vom Orgelbauer Remmer in Wien machen. Die eine wurde 1875, die Evangelienorgel 1930 von Mauracher umgebaut. Auch die Glocken der Stiftskirche sind wegen ihres Alters und ihrer Harmonie erwähnenswert. 2 stammen aus dem Jahre 1318, 2 aus 1319, eine kleinere aus 1471. Die zweitgrößte wurde 1648 von Martin Fiedler aus Linz gegossen. Die große Glocke in einem Gewicht von 7700 kg goß 1717 der Kremser Glockengießer Matthias Prinninger, sie ist derzeit die größte in Osterreich. 54

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