Rätsel um den Kürnberg bei Linz

Ich habe deshalb die Frage nach dem Zweck des Turmes betont, weil ich damit die Frage zu klären hoff~e, ob ·der Burgu·s am Hirschleitenbach für sich allein zu stehen hatte oder ob er zur Kette der Beobachtungstürme längs der Donau gehörte. Vielleicht hatte er beiden Zwecken zu dienen. Jedenfalls ist heute noch der Weg zu erkennen, ,der zur Versorgung des Burgus von der Linzer römischen Garnison diente. Er führt die Bezeichnung ,,Altweg'' auf der Strecke vom Burgus zum Tal des Hainzenbaches. Und der Weg vom Hainzenbach nach Linz war durch eine römische Feldwachstellung beim Beck in Aichberg gesichert, die -durch die Ausweitung einer Sandgrube heute zur Gänze verschwun:den ist. Der Flurname an dieser Stelle heißt Purgstall. Die Grabung im Jahre 1936 dauerte bis 13. September. Im Jahre 1937 wurde \.'Om 11. April bis 26. Okto-ber die Untersuchung fortgesetzt. Im Jahre 1938 habe ich diese Arbeit selbst nicht mehr fortgesetzt, sondern im Einvernehmen mit dem Stifte Wilhering -dem Dr. P. Gebhard Rath ü·bergeben. Diese Vereinbarung wurde am 2. Februar 1938 von Universitätsprofessor Dr. R. Egger genehmigt. Da durch den Krieg die mit ·dem Arbeitsdien1st getroffene Vereinbarung nicht durchgeführt werden konnte, wurde mit Arbeitskräften der Bauunternehmung Priesner aus Ottensheim in der Zeit vom 29. September bis 21. Oktober 1939 unter der Leitung von Dr. P. G. Rath die Ausgrabung des Turmes beendet. Die Freilegung erfolgte im Innern auf das historische Niveau und auf allen Außenseit·en bis zur Fundamentsohle. Die nächste Arbeit hätte die Konservierung -der Mauerreste, auf deren Innenseite großenteils noch der Putz vorhan·den war, sein sollen. Aber dazu ist es leider nicht mehr gekommen. VIII. EIN HÜGELGRAB IN DER REINGRUB Da Dr. P. G. Rath die Arbeit an der Specula übernommen hatte, konnte ich eine andere Arbeit im Kürnberg in Angriff nehmen, die ich mir schon lange vorgenommen hatte: einen Grabhügel der bronzezeitlichen Nekropole in der Reingrub. Ich suchte mir einen größeren Grabhügel aus, der anscheinend t1nversehrt war, in Abb. 6 mit Nr. 6 bezeichnet. Leider lag er im Jungwald, so daß ich mehrere Bäumchen fällen mußte, die ich aber aus Entgegenkommen des Abtes nicht zu bezahlen brauchte. Der Grabhügel (Abb. 9) hatte einen äußeren Durchmesser von 13 m und eine Höhe von zirka 1.20 m über dem umliegenden Terrain. Am 12. Juni 1938 legte ich zuerst einen 70 cm breiten Suchgraben in der Ost-Westrichtung und traf an den Rändern auf Steinpackungen, die auf einen kreisförxnigen Verlauf schließen ließen. Ein 60 cm breiter Schlitz in der Nord-Südrichtung bestätigte die Annahme. Der Steinkreis hatte in den beiden Hauptachsen einen Außendurchmesser von 9.10 m. Die Breite der Packung betrug im 45

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