Rätsel um den Kürnberg bei Linz

Das zweite J agdhau-s des Kaisers ist das Bauernhaus ,,Holzsepp'' in der Nähe d·es ,,Schneider am Küm,berg''. Eine Hofjagd auf Hirsche erzählt uns der Leondinger Pfarrer Lindemayr vom Jahre 1680. Der große Wildstand dieses Reviers mag den Bauern wohl manche Sorge bereitet haben, denn im Stifte Wilhering erliegt auch eine kaiserliche Resolution vom Jahre 1568 über eine Beschwer-de der Stände und Untertanen am Kürnberg wegen der dortigen Wildschäden. Es gibt ein ,,Broa·dneck'' (Breites Eck), einen ,,Roßsumpf'', ein ,,Rotes Tor"', eine ,,Kanzel'' und eine ,,Kapuze''. Auch zählt uns Karning die Namen der am Kürnberg liegenden Häuser auf, in der Reihenfolge beim Forsthaus ·beginnend: Neuhauser in Bergheim, Holzsepp, Binder in Schaberg, Hackl in Berg, Wagner in Berg, Einsiedler, Stiedl und Neudecker. Die Mühlen von Katzing angefangen heißen: Brausmühle, Oagnmühle, Brudermühle (dem Kloster gehörig) und Neumühle. Die Tages-Post berichtet vom 5. Jänner 1936, daß in ·der Sandgrube des Landwirtes Gleiß in Allharting beim Abräumen der Lößschichte ein Schädel und drei Tongefäße gefunden wurden. Im Lan-desmuseum wurde festgestellt, daß es sich um ein Skelettgrab ·der älteren Bronzezeit handelt und daß am Grabe ·selbst ein Totenmahl abgehalten wurde, ein wesentlicher Zug des urgeschichtlichen Totenkultes. Minnesänger aus Österreich von Philipp Blitters·dorf. In der Einführung schreibt Blittersdorf: In Österreich, der alten Ostmark, hatte sich der deutsche Heldengesang und ·die altheimische Volkslyrik am längsten erhalten. Selb,st noch zu Beginn des 12. Jahrhun-derts, als die Wellen des romanischen Kultureinflusses West- und Mitteldeutschlan-d schon überflutet hatten, blühten bei uns noch letzte Ausläufer einer unberührten volkstümlichen Liebeslyrik, ja man kann mit Recht sagen, daß unsere ältesten Minnesänger weniger aus fremder Kunst und Sitte schöpften denn aus den h-eimischen Spielmannsliedern und den heldischen, tief im Volke wurzelnden Motiven, die jene besungen hatten. Man kann für diese Zeit geradezu von einer Blütezeit der altösterreichischen Lyrik sprechen. Der ,,wünnecliche'' Hof der Babenberger Herzoge zu Wien war damals der Sammelpunkt -der Dichter und Sänger, wie ihn der Stricker, ein Zeitgenosse Walthers von der Vogelweide, in einem Liede preist. In Österreich strömte alle Kunst zusammen, am Babenberger Hofe herrschte frohes Treiben, das ganze Land war in großem Wohlstande, der Herzog

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