Rätsel um den Kürnberg bei Linz

1933 18 o cm verlaufend tief. Dieser Stein ist vermutlich vom westseitigen Hang des Hirschleitentales herabgestürzt und beim Aufschlag gespalten. Die Mulde und eine zackige Kerbe sind wahrscheinlich Verletzungen vom sprungartigen Herab kollern. Die Schale auf der obersten Steinplatte der Kanzel ist eine kleine p f erdefußgroße Vertiefung, ein verwitterter Gnei-sschiefereinschluß im Granit. - Heimatland 1933 Nr. 26. ,,Kürn;berg bei Linz'' von Karl Karning. Er schildert hier, wie die großen Quarzsandlager am Kürnberg und in Allharting entstanden sind, daß der Kürnberg im Miozenen-Meer eine Insel war, und glaubt, daß in der Eiszeit der Traungletscher die Spuren einer Gletschermühle am Fuße des Kürnbergs zwischen Rufling un·d Bergham hinterlassen hat. Weiters berichtet er in Kürze die Ergebnisse der bi-sherigen Literatur. Sein eigene·s unbestrittens Verdienst ist aber die Sammlung der Flurnamen des Kümbergerwaldes. Den unterhalb der Bergkuppe ent·springend·en Bach hat Benesch ,,Kühbecke'' genannt, Kaming aber behauptet, daß der Bach im Volksmund ,,Fischkaltwasserbachi' heißt. Der Heinzenbach soll seinen Namen von den Heinzelmännchen, d. h. vom Volke der ,,Hainzen'' haben, das ein,st hier gehaust haben soll. Der Heinzenbach ist durch den ,,Altweg'' mit dem Hirschleitnergra·ben verbunden. Beim Hirschleitnergraben mün·det der ,,Schwarzgraben'' und weiter oben liegt die ,,Kohlgrub'' und der ,,Friedgraben''. Am oberen Ende des Hirschleitnergrabens stand einst der ,,Hirschenstadel'', das seinerzeitige Jagdhaus des Kaisers Maximilian. Der letzte Jäger, der den Stadel bewohnte, war der Oberförster Kollerbauer, ·der nach dem Tode ·des Oberförsters Forstner das Forsthaus (Jäger im Kürnberg) beziehen mußte. Der Hirschenstadel verfiel. Bei den Hügelgräbern liegt die ,,Reingrub''. Der Gipfel des Berges heißt die ,,Burg'', der Osthang des Berges ,,Renzing'', zu dem auch die ,,Drei Bergen'' und der ,,Hamadgraben'' gehörten. In der ,,Renzing'' v-erläuft der ,,,Diebsgra·ben'', ein Name, der an die Zeit erinnert, in der die Donau bei der Anschlußmauer durch eine Kette gesperrt war, so daß die Kaufleute sich die Weiterfahrt ihrer Schiffe durch Zahlung einer Maut erkaufen mußten. Um dieser Zahlung zu entgehen, wurden die Schiffe bei der Mündung des Heinzenbaches au,sgeladen und die Waren durch Träger auf heimlichen Pfaden (Diebsgraben) um Linz herum zur Traunmündung gebracht und dort wieder auf die leeren Schiffe verladen.

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