Fabrik wird Museum

16 eingeladen, der über die Landesausstellung 1981 referierte. In der Diskussion haben wir erstmals auch unsere Kritik an den bisherigen Konzepten der Landesausstellungen vorgebracht. Joe: Es gab schon lange Kritik an den Landesausstellungen. Die Sozialistische Partei hatte wiederholt gefordert, es sollte auch einmal der arbeitende Mensch in den Mittelpunkt kommen. Die allgemeine Kritik war, daß das Land auch viel Geld für die Bauern- und Heimatmuseen hergibt und daß der arbeitende Mensch in diesen überhaupt nicht oder nur am Rande berücksichtigt wird. Das war so eine allgemeine Kritik an der Kulturpolitik, die es Ende der siebziger Jahre gab. Ich glaube, auch auf dieser Folie muß man unser Projekt sehen. Gottfried: Die Denkphase dauerte bis zum September 1982. Erich und ich waren auf der Rückkehr von einer Bildungskonferenz in Kärnten. Ich sagte zu Erich: ,,Ich sehe noch eine Chance. Wenn es uns gelingt, das Land Oberösterreich von der Notwendigkeit zu überzeugen, daß eine der nächsten Landesausstellungen dem Thema ,Industrielle Arbeitswelt' gewidmet wird." Obwohl ich die ~irkung von Resolutionen nicht sehr hoch schätze, beschlossen die OGB-Gremien eine solche am 4. und 19. November 1982. Erich: Nachdem sich einige Monate nichts rührte, ist mir eingefallen, daß unser neuer Vorsitzender, Koll. Franz Ruhaltinger, und der Landeshauptmann Dr. Ratzenböck ja in derselben Gemeinde aufgewachsen sind. Wir bekamen dann auch rasch einen Termin beim Landeshauptmann. Bei dem Gespräch waren Koll. Ruhaltinger, Kurt, Gottfried und ich anwesend. Der Landeshauptmann hat sehr positiv auf unsere Argumente reagiert, per Telefon Herrn Hofrat Pömer sofort den Auftrag gegeben, zu prüfen, ob für 1987 eine solche Landesausstellung ins Auge gefaßt werden könne . Damit war der Durchbruch erzielt. Gottfried: Dieses Gespräch fand am 17. Juni 1983 statt. Nun begann aber erst eine mühsame Kleinarbeit. Erich: Ich erinnere mich, daß ich damals gesagt habe, daß uns das ewige Hin und Her und immer zwischen Tür und Angel Reden nicht weiterbringt. Wir müssen ein langfristiges Konzept entwikkeln und Schritt für Schritt strategisch vorgehen. Wir haben uns dazu am 23. Juni 1983 einen ganzen Tag ins Jugendgästehaus in Linz zurückgezogen. Bei diesen Beratungen waren Max Lotteraner, Kurt, Gottfried, Joe und ich dabei. Wir haben Etappenpläne für Gespräche , Vorsprachen und Verhandlungen gesetzt. Wir haben überlegt, wer mit wem sprechen könnte. Zum Beispiel sind wir an die Anna Maria herangetreten, daß sie mit der Edith Dobesberger spricht und damit eine Informationstagung im Nationalrat für die oberösterreichischen Abgeordneten inszeniert. Wir haben ein Gespräch mit Minister Fischer vereinbart. Das hat Max

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