St. Bertholdi Büchlein

22 Soviel über die Ereignisse bei der zweimaligen Uebertragung des hl. Berthold. Benediktinerstift Garsten, am 12. September 1689. Dort im Marmorgrabe ruht nun seither der große Beschützer von Garsten. Das frühere Steinbild deckt das Grab zu; über demselben ist auf einer Marmorplatte folgende Inschrift angebracht: Hie Ruhet der Heilige Bertholdus, Erster Abbt von Gärsten, Ein Befreundter Der Alten Fürsten und Margrafen zu Oesterreich, Dessen Heiligkeit Gott mit villen Wunderzaichen Erklärt und unter andern seynen Leichnam durch die Engel zur Begräbnis hat tragen lassen. A. 1142. Da an der Kirche in Garsten seither größere bau¬ liche Veränderungen nicht vorgenommen worden sind. auch das Grab seither niemals geöffnet wurde, so ist anzunehmen, daß der heilige Leib sich heute noch in wesentlich gleichem Zustande befindet, wie er im Jahre 1686 dort beigesetzt worden ist. Die herrliche Stiftung des hl. Berthold, das ehrwürdige Kloster, ist den Unbilden der Zeit zum Opfer gefallen; es wurde wie so viele andere, im Jahre 1787 aufgehoben. Ein Federstrich hat erbarmungslos vernichtet, was Jahrhunderte mit Mühe und Fleiß gebaut hatten: doch die herrliche Klosterkirche blieb und wurde Pfarrkirche, und auch das Grab des Heiligen blieb unberührt. Man konnte dem Volke die ehrwürdigen Benediktinermönche nehmen, die Verehrung des großen Heiligen und das Vertrauen auf die Fürbitte des großen Wundertäters konnte man ihm

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