Das Salztransportamt am Stadl und seine Bedeutung für den oberösterreichischen Salzhandel

- 2 - Tragkörben heraustrug. Noch älter als die Gewinnung von Salzkern dürfte das Versieden von Quellsole sein. Unter Quellsole versteht man salzhaltiges Quellwasser. In den äl- testen Zeiten hat man diesen, nachdem man es durch Rin- nen und Röhren zu einer Feuerstätte geleitet hatte, auf er- hitzte Steine geschüttet und verdampfen lassen. Später verwendete man Tongefäße, die man über eine Feuerung hing. Nachdem die Hallstattleute die Gruben aufgelassen hatten, wurden diese vom Haselgebirge, einem Gemenge von Steinsalz, Gips und anderen Mineralen mit Ton, er- drückt. Das Salz durchdrang alles, bildete eine harte Masse, das sogenannte Heidengebirge, und erhielt uns auf diese Weise über Jahrhunderte die Funde, die uns die Lebens- weise und die Art des Bergbauen der Hallstattleute über- liefern. Die ständige Besiedelung ist in dieser Zeit in Hallstatt mit Sicherheit festzustellen, jedoch nicht genau lokalisier- bar . 1 Als dann in der La-Tene-Zeit die Kelten, aus Gallien kommend, in das Land eindrangen, zog es auch sie bald zum Hallstätter Salzberg, und sie begannen dort auf den höchsten Teil desselben, der 1370 m hoch gelegenen Dammwiese, Salz abzubauen. Dass daneben das Versieden von Quellsole nicht gänzlich aufgehört hat, ist mit ziemli- cher Sicherheit anzunehmen. Nun traten die Römer das Erbe dieser Völkerschaften an. Sicher ist, dass Hallstatt zur Römerzeit besiedelt war, da man römische Tonware mit rotglänzendem Überzug und oft schönen Reliefschmuck, sogenannte Terra sigillata, welche dann im 3. Jahrhundert verschwindet, gefunden hat. Es handelte sich damals vor allen um die Siedlungen in der Lahn und bei St-Agatha. Ob die Römer auch Salz abge- baut haben, ist mit Sicherheit nicht nachzuweisen. 1 Hofmann B. u. Morton F.: Der prähistorische Salzbergbau auf dem Hallstätter Salzberg. In: Wiener prähist. Zeitschr. 1928, S. 82-101.

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