65. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1947/48

Anschluß daran wird schließlich in der bereits ausführlich beschriebenen Weise mit n/10 KMnO,-Lösung, NallO, und Harnstoff behandelt und dann durch Titration mit FesO, das Vanadin allein bestimmt. Wie bereits geäußert, besteht im Stahllaboratorium kaum das Be¬ dürfnis, den Mn-Gehalt zugleich mit dem Cr- und V-Gehalt zu be¬ stimmen. Es liegt aber auf der Hand, daß sich die eben angeführte Methode durch geringfügige Abänderungen auch so umgestalten läßt, daß nur Cr und V oder auch nur Vanadin allein danach bestimmt wird. In einer weiteren Abhandlung (Lit.=Verz. Nr. 12) untersuchen P. Dickens und G. Thanheiser die Möglichkeit, Eisen und Vanadin in Ferrovanadin in einer Probe potentiometrisch zu bestimmen. Sie besprechen dabei sowohl oxydimetrische als auch reduktometrische Verfahren. Um Fe und V oxydimetrisch bestimmen zu können, muß die Probe vorerst reduziert werden. Als Reduktionsmittel ziehen die beiden Autoren 80,, H,S, SnClz, Zn sowie den beim Auflösen entwickelten nascierenden Wasserstoff heran. Bezüglich der Verwendung von SO, geben sie folgende Vorschrift: 0,5g Ferrovanadin werden in 20 ccm Salpetersäure (Dichte 1,20), 1 ccm Salzsäure (1:1) und 10 ccm konz. Schwefelsäure im 250 ccm¬ Erlenmeyerkolben gelöst. Nach dem Lösen wird bis zum Rauchen der Schwefelsäure erhitzt, mit Wasser aufgenommen und auf ca. 200 ccm verdünnt. Dann setzt man solange Natronlauge zu, bis das ausfallende Fe(OHl), nur noch schwer in Lösung geht. Sollte Eisenhydroxyd aus¬ gefallen sein, so ist dieses wieder durch einige Tropfen Schwefelsäure in Lösung zu bringen. Hierauf erwärmt man die Lösung und leitet 15 Minuten lang SO, ein, vertreibt dieses durch Kochen unter Ein¬ leiten von COz, kühlt ab, versetzt die Lösung mit 50 ccm konz. Schwefelsäure und titriert nach einem der oxydimetrischen Verfahren“. In analoger Weise kann die Reduktion durch Einleiten von H,S erfolgen, nur muß in diesem Falle der ausgeschiedene elementare Schwefel abfiltriert werden, weil er sonst bei der nachfolgenden Ti¬ tration teilweise mitoxydiert werden könnte. In beiden Fällen kann die erhaltene reduzierte Lösung, die alles Fe in der zweiwertigen, alles Vanadin in der vierwertigen Stufe ent¬ hält, nach den bereits früher angeführten Reaktionsgleichungen mit KMnO, titriert werden. Dabei erhält man einen ersten Potential¬ sprung nach Beendigung der Oxydation des Eisens in die dreiwertige Stufe, einen zweiten nach Beendigung der Überführung von VO in VO“. Man titriert bis zum ersten Sprung in der Kälte, hierauf bis zum zweiten bei 70° C. Soll die Reduktion der Ferrovanadinprobe mit SnCl,-Lösung erfolgen, so scheidet natürlich die Titration mit KMnO aus, da diese in Gegenwart von Cl“ bei 70° C nicht ausführbar ist. Man muß in diesem Fall mit Cer (4)sulfatlösung arbeiten. Es ergeben sich auch 23

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