65. Jahresbericht des Bundes-Realgymnasiums Steyr 1947/48

hier zwei Sprünge: Bis zum ersten (Fe) wird bei Zimmertemperatur, hierauf bis zum zweiten (V) bei 50 bis 60° C titriert. Die günstigste Säurekonzentration liegt bei 5 Vol. % H,80,. Die Titerstellung kann nach Dickens und Thanheiser mit eingestellter FesO.-Lösung direkt erfolgen. Bezüglich der bei der Reduktion mit SnCl, einzuhaltenden Ar¬ beitsweise geben die genannten Autoren folgende Vorschrift: 0,5g Ferrovanadin werden in derselben Weise gelöst wie zur Reduktion mit SO,; die Lösung wird bis zum Rauchen der Schwe¬ felsäure erhitzt, mit 500 ccm 10 Vol=%iger Schwefelsäure verdünnt und zum Sieden erhitzt. Der siedenden Lösung gibt man 12 ccm einer frisch bereiteten SnCl.-Lösung von 100 Gramm in 800 ccm Wasser und 200 ccm Salzsäure zu und läßt abkühlen. Nach dem Erkalten setzt man 12 ccm HgCl.-Lösung (50 g/1) und 60 ccm der von Rein¬ hard=Zimmermann angegebenen Mangansulfat=Phosphorsäurelösung zu. Die genaue Einhaltung der angegebenen Mengen ist unbedingt erforderlich, da sonst die Ergebnisse falsch werden. Hinsichtlich der Anwendung reduktometrischer Verfahren — Titra¬ tion mit Ti,(80.),, TiCl, SnCl, — kann, da die oxydimetrischen Verfahren in der Arbeitsweise bequemer und daher vorzuziehen sind, auf die eingangs zitierte Originalliteratur verwiesen werden. Soll in einer Ferrovanadinprobe nur Vanadin allein bestimmt werden, so kann auch nach dem Schnellverfahren von Thanheiser und Dickens verfahren werden. Es werden dann 0,5g Ferrovanadin in 20 ccm Salpetersäure (Dichte 1,20), 1 ccm Salzsäure (1:1) und 10 ccm konz. Schwefelsäure gelöst; die Lösung wird bis zum starken Rauchen der Schwefelsäure erhitzt. Dann läßt man abkühlen, verdünnt mit 200 ccm 10 Vol.=%iger Schwefelsäure und gibt unter ständigem Umrühren, am besten mit der Rührvorrichtung der potentiometrischen Apparatur, in der Kälte zu¬ nächst bis zur Schwachrosafärbung KMnO (6g/l) und dann noch einen Überschuß von ca. 5 ccm zu. Nach 1 bis 2 Minuten langem Einwirken zerstört man das überschüssige Permanganat durch Zugabe von 6 bis 7 ccm einer 12,5 g/1 enthaltende Oxalsäurelösung und titriert nach konstanter Potentialeinstellung in der Kälte mit einer gegen KMnO, eingestellten FeSO.-Lösung, die 50g FeSO, in 1000 ccm einer 20 Vol.=%igen Schwefelsäure enthält. 3. Bestimmung von Chrom in Stählen udgl. Für eine potentiometrische Er-Bestimmung kommen grundsätzlich vor allem folgende Reaktionen in Frage: a) Reduktion des Chromations durch FesO, nach der Gleichung: 8 H“ - Cr 2 CrO“ + 3 Fe + 3 Fet. + 4 HO Diese Reaktion eignet sich umgekehrt sehr gut zur Einstellung von FesO.-Lösungen. 2

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