7. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1877

43 Freihandzeichnen. Uebungen im Ornamentzeichnen nach Ent¬ würfen des Lehrers an der Schultafel, ferner nach farblosen wie auch nach polychromen Musterblättern, wobei der Schüler in passender Weise über die Stylart des Ornaments zu belehren ist. Studien nach den plastischen Ornamenten, sowie nach geeigneten schwierigeren ornamentalen Musterblättern, wobei gelegentlich auch die menschliche und die thierische Figur in den Kreis der Uebungen einzubeziehen ist. Gedächtnis-Zeichenübungen, wie auch fortgesetzte perspectivische Darstellungen geeigneter technischer Objecte. Wochentlich 4 Stunden. V. Klasse. Deutsche Sprache. Lectüre von Uebersetzungen aus der classi¬ schen Literatur der Griechen und Römer; Lectüre einer Auswahl aus leich¬ teren Werken der mittelhochdeutschen Periode im Urtexte; Ueberblick über die deutsche Literatur von ihren ersten Anfängen bis zum Schlusse des XIV. Jahrhunderts. Erläuterung des Wesens, der Formen und Arten der Poesie, sowie der vorzüglichsten prosaischen Darstellungsformen auf Grund des Gelesenen. Recitir-Uebungen und Aufsätze über Gelesenes und Gehörtes Wochentlich 3 Stunden. Französische Sprache. Sprechübungen und schriftliche Auf¬ sätze mit besonderer Rücksichtnahme auf die französische Lectüre und auf die übrigen Lehrgegenstände: Lesung von Musterstücken der historischen, descriptiven und epistolarischen Literatur, mit Belehrungen über die fran¬ zösische Behandlungsweise der entsprechenden Stylgattungen. Wochentlich 3 Stunden. Englische Sprache. Lese- und Betonungslehre mit steter Hin weisung auf die Gesetze der Lautverschiebung und ihrer Beziehung zu den romanischen und germanischen Elementen der englischen Sprache; Einübung an zablreichen Lesestücken. Die gesammte Formenlehre, unter fortwährender Vergleichung mit der deutschen und französischen Grammatik; die zum Ver¬ ständnisse einfacher Lesestücke erforderlichen Sätze aus der Syntax. Lectüre erzählender und beschreibender Prosa. Wochentlich 3 Stunden. Geographie und Geschichte. Pragmatische Geschichte des Altertums mit steter Berücksichtigung der hiermit im Zusammenhange stehenden geographischen Daten. Wochentlich 3 Stunden. Mathematik. A. Allgemeine Arithmetik: Wiederholung des bis¬ herigen Lehrstoffs aus der allgemeinen Arithmetik; Gleichungen des ersten Grades mit mebr als zwei linbekannten; diophantische Gleichungen. Die Zahlen¬ systeme überhaupt und das dekadische insbesondere; Theorie der Theilbar¬ keit: Lehre von den Decimalbrüchen, Potenzen und Wurzelgrössen; Bedeu¬ tung der imaginären und complexen Zahlen, die vier Grundoperationen mit denselben: Lehre von den Verhältnissen und Proportionen. Quadratische Gleichungen mit einer und mit zwei Unbekannten. B. Geometrie; Planimetrie

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