5. Jahresbericht der k. k. Realschule in Steyr, 1875

44 aus pflanzengeographischen GrUnden bezweifle, doch entschieden der A. vulgaris niiher steht, als der A. alpina; Pollini in seiner Flora Veronensis giebt die A. alpina L. ,,in montibus Vicentinis et in Tiroli pr. Storo" an ( !), ferner „in rupibus montium Brixiensium"; dann noch in Piemont. Was die ersteren Stand- orte anlangt, so ist damit wol entschieden die ·Aq. Einseleana und mit jenem bei Storo die Aq. thalictrifolia gemeint. In Piemont allerdings findet sich die echte A. alpina L. Aus der sehr kurz gehaltenen Beschreibung lässt sich jedoch nicht mit Bestimmtheit sagen, welche Aquilegia Pollini gemeint habe. Koch's Synopsis giebt sie gleichfalls in der Schweiz in mehreren Cantonen an. Dass Haenke's Aq. alpina nicht hieher gehört, sondern zu A. Sternbergii und dass Baumgarten's A. alpina von Sieben- bürgen zu glandulosa Fisch. gehört, haben wir schon erörtert. Was Sternberg;s Auseinandersetzungen in den Denkschriften der k. bairischen bot. Gesellschaft zu Regensburg 1818 p. 58 betrifft, so scheint sich der Autor wol selbst nicht klar über die betreffende Pflanze gewesen zu sein. Aus der höchst un- klaren nnd geradezu verwirrenden Abhandlung scheint hervor- zugehen, dass Sternberg glaubt, man habe unter Aq. alpina L. die Pflanze zu verstehen, die wir jetzt als Einseleana Schnitz = Bauhini Schott bezeichnen, mit der er auch noch die thalictri- folia S,\hott nud Hacnke's A. alpina = Haenkeana Koch = Sternbergii Rcl1b. (er giebt die Aq: alpina Haenke in Kämthen :1,11), zusammenfasst. Jene Pflanze, die wir jetzt als A. alpina L. halten, scheint er als A. montana aufgestellt zu haben; die Ab- bildung, die er von Aq. montana beigiebt, zeigt allerdings nicht die geringste Uebercinstimmung mit der A. alpina, sondern ist entschicde11 die thalictrifolia Schott. Es muss hier wahrschein- lich entweder im Text, oder in der Bezeichnung der Figur eine Verwechslung vorgekommen sein; wahrscheinlich soll es bei der Abbildung anstatt montana, alpina beissen. Koch hält alpina Sternberg für A. p_vrenaica De C., was upserer A. Einseleana entsprecl1en wurde; ebenso sagt Neilreich in seinen Nachträgen zu Maly's eu., dass A. alpina Sternb. = Baubini-Schott sei. Was nun die Verbreitung der A. alpina L. betrifft, so haben wir die wichtigsten Fundorte wol bereits kennen gelernt. Ihre Vcgetationslinie zog ich anf der Karte ·derart, dass sie die Schweiz, dmm vo11 Frankreich die· Dauphinee bis zur Rhone

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