Chronik von Garsten

39 1636 betrug die benö�gte Summe 34 fl 4 s. Das Geld mussten au�ringen die Leute von „auf nach der Ens, im Ellend, im Priel”. 1651 war der Überschlag für 4 Zimmerknechte zu 4 Wochen 24 fl, zusammen waren die Auslagen 92 fl 2 ₰. 1671 war wieder Not am Wasser, 1685 1694 und 1702, ferner 1709 und 1711, wo der Steg gänzlich ruiniert wurde. Die Verbindung mit den Leuten oberhalb der Enns musste immer teuer erkau� werden. Heute führt eine Betonbrücke über den bereits gebändigten Bach, der keinen allzu großen Schaden mehr anrichten kann. Dass ein Steinbruch, miten im Kirchholz, und eine Kalkgrube beim S�� war, sei nur nebenbei erwähnt. Zum Betreuen der Äcker und Wiesen wurden, wenn die Hofleute nicht reichten, 22 zum Ackern und 14 zum Eggen aufgenommen. Für das Mahlen des Getreides sorgte die Hofmühle. Sie wurde 1518 als Schiffmühle erbaut und hate zwei Gänge.4 Da die Enns selten zufror, konnte sie fast immer benützt werden. Ein eigener Hofmüller5 übernahm die Bedienung der Mühle, die auf zwei Schiffen gebaut war. In der Nähe war das Wohnhaus des Müllers. Es konnten auch andre Parteien mahlen, die Einnahmen übernahm der Schaffner. 1777, mit Verkaufskontrakt vom 1.9.6 wurde die Mühle an Ignatz Haratzmüller, bürgerl. Milnermeister an der Docktermühle in Steyr um 600 fl verkau�. Abt Maurus und Konvent übergaben damit ihre eigentümliche negst dem S�� gelegene mit 2 Milgängen versehene Schiff- und Mautmühle samt dem bis nun hiezu gewidmeten Hause dem Käufer, seiner Hausfrau und Erben zu ihrem vollständigen Eigentum mit dem Vorbehalt der Anfeilung an das S�� bei Wiederverkauf. Die jährlichen pac�erten 10 fl, Herrengaben (festgesetzten Steuern) sind an die Camerei des S��es zu geben und dürfen niemals erhöht werden. Die Landesfürstlichen Anlagen soll der Käufer tragen. Bei Todfall, Kauf oder sons�ger Veränderung sollen die gebührenden Gefälle an das S�� gegeben werden. Das S�� muss auch in einer andren Mühle mahlen können, wenn die Gatungen Malter nicht rich�g gegeben werden. Der damalige Hofmüller muss bis zu seinem Ableben ohne Abnehmung eines Wohnungszinses im Hause bleiben können. Bei einem Neubau der Schiffsmühle kann der Käufer das Holz billig aus dem S��swalde beziehen. 16507 wurde nebst andren für verkau�es Getreide 1936 fl 3 s eingenommen. Die Schiffmühle hate also Arbeit genug. Bei der Au�ebung des S��es scheint Mühle nicht mehr auf. Sie blieb also verkau�. 8 Schwebte schon damals (1777) der Schaten der Au�ebung über dem S��e? 4 Pritz Gesch. v. G. S. 39. 5 G.A. Handschri�en, Bd. 6 6 G.A. Bd. 19 Nr. 3. 7 Stadtarchiv Steyr, Kammeramtsrapula�onsreitung 1650. 8 vgl. Neweklowsky, Schifffahrt, Bd.1, S. 212

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